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PTA

In der Beratung und im Labor

Pharmazeutisch-technische Assistentinnen sind im Gesundheitswesen unverzichtbar

Foto: Unsplash

Israa Abed, 44 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern, ist über Umwege zu ihrem Beruf der PTA, der Pharmazeutisch-technischen Assistentin, gekommen. Sie stammt aus dem Irak, wo sie an der Universität Mikrobiologie studiert hat und auch in diesem Beruf gearbeitet hat. Nach dem Krieg kam sie nach Deutschland und absolvierte in München die Ausbildung zur PTA. Heute ist sie in der Sani PEP Apotheke im Einkaufscenter Neuperlach beschäftigt.

 

Warum haben Sie sich für den Beruf der PTA entschieden?

Israa Abed: Bei mir ist es etwas kompliziert. Ich bin von Beruf Mikrobiologin, aber in Deutschland konnte ich nicht in diesem Beruf arbeiten, weil die Voraussetzungen andere waren. Ich musste ja auch erst einmal Deutsch lernen. Ich habe dann eine Anstellung in Großhadern gefunden, im Labor, das war aber nichts für mich: wenig Kontakte zu anderen Menschen, immer in einem Raum sitzen. Dann hat mich eine Freundin, die Apothekerin ist, auf die Idee der Ausbildung zur PTA gebracht.

Ein naturwissenschaftliches Interesse war bei Ihnen vorhanden. Was sollte man noch mitbringen, um in diesem Beruf glücklich zu sein?

Auf jeden Fall die Kontaktfreude. Ich mag gern mit anderen Menschen Kontakt haben, mit jungen, aber auch mit den älteren. „Wie kann ich Ihnen helfen?“, mit dieser Frage eröffnen wir die Beratung in der Apotheke. Es kommen sehr unterschiedliche Menschen zu uns, Hausfrauen, Angestellte, Schüler, aber auch Leute vom Fach wie Ärztinnen und Ärzte. Wir müssen freundlich und flexibel auf alle reagieren und kompetent beraten.

Startklar – PTA, Israa Abed arbeitet in der Sani-Apotheke im Pep-Einkaufscenter in München-Neuperlach.

Foto: : Israa Abed arbeitet in der Sani-Apotheke im Pep-Einkaufscenter in München-Neuperlach. Foto: Bettina Rubow

Was hat Ihnen in der Ausbildung besonders gut gefallen?

Ich habe meine Ausbildung an der PTA-Schule in der Chiemgauer Straße gemacht. Die ersten sechs Monate musste ich selbst bezahlen, danach gab es Unterstützung vom Staat. Ich finde die Kombination von Theorie und Praxis in unserer Ausbildung sehr gut. Man lernt über zwei Jahre hinweg und leistet seine Praktikumsstunden ab. Und danach folgt ein Praxisblock über ein halbes Jahr, der allerdings nicht bezahlt wird.

Bei Pharmazie denkt man an Chemie und sehr viele Formeln…

Ja, Formeln gibt es natürlich. Es ist aber nicht schlimmer als im Chemieunterricht auf dem Gymnasium, das kann ich sagen, weil mein Sohn aufs Gymnasium geht. Ich muss sagen, das Lernen hat mir immer Spaß gemacht, dieser Lernprozess über Monate hinweg war gut aufgebaut. Da kam jeder mit. Wir lernen ja auch im Beruf immer weiter. Also mit Lernen habe ich keine Probleme, das ist gut zu machen, selbst wenn man zwei Kinder zu Hause hat.

 

Wie gefällt Ihnen der Beruf heute in der Praxis?

Er gefällt mir sehr. Da ist wie gesagt einmal der Umgang mit Menschen und Gesundheit. Medikamente und wie sie wirken, das interessiert mich selbstverständlich auch. Das Besondere an unserer großen Apotheke hier im PEP ist, dass sowohl viele Menschen mit Migrationshintergrund hier arbeiten als auch Kunden sind. Meine Muttersprache Arabisch wird in 21 Ländern weltweit gesprochen, in Marokko, Algerien, Ägypten – es ist schön, wenn man Kunden in Deutschland in ihrer Muttersprache weiterhelfen kann. Gerade im Gesundheitsbereich.

Startklar – PTA, Israa Abed arbeitet in der Sani-Apotheke im Pep-Einkaufscenter in München-Neuperlach.

Dass Israa Abed Arabisch spricht, freut viele Kunden. Foto: Bettina Rubow

Wie würden Sie heute für den Beruf werben?

Mit der Flexibilität und den vielen verschiedenen Möglichkeiten, die man heute als PTA hat. Man kann in der Apotheke im Handverkauf arbeiten, wie ich es gern tue. Man kann aber auch, wenn man nicht so gern unter Menschen ist, in der Rezeptur arbeiten und Medikamente herstellen. Dann gibt es Jobs für PTAs in der pharmazeutischen Firma. Jede Online-Apotheke braucht Beratung durch PTAs, dann die Krankenkassen, Kliniken…

Was halten Sie für verbesserungswürdig?

Die Ausbildung könnte man meiner Meinung nach auf drei Jahre erhöhen, denn die Inhalte werden immer komplexer. Es gibt einfach viel Interessantes zu lernen in diesem Beruf.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es? Kann man nach der Ausbildung studieren?

Auf jeden Fall. Bei uns gibt es ständig Möglichkeiten zur Weiterbildung. Zu neuen Medikamenten, im Rezepturbereich, in der Kundenberatung. Ich selbst könnte noch ein Masterstudium im Chemiebereich dranhängen. Oder ein Pharmaziestudium. Mit Berufserfahrung kann man als PTA auch ohne Abitur studieren.

 

Familie und Beruf – wie lässt sich das mit der Arbeit als PTA verbinden?

Für Frauen mit Kindern ist dieser Beruf toll. Viele Kolleginnen hier in der Apotheke haben ein, zwei oder auch drei Kinder. Den Wunsch nach Teilzeit kann man hier sehr gut umsetzen. Und die Ausbildung war für mich als Mutter perfekt. Es blieb immer noch ausreichend Zeit für die Familie. Ich kann diesen Beruf auch für Wiedereinsteigerinnen und junge Mütter nur empfehlen.

Interview: Bettina Rubow

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