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Die Begeisterung für alles, was sich bewegen lässt, fängt schon in frühen Jahren an. Bei den einen ist vielleicht das erste Fahrrad ein Schlüsselmoment, bei anderen der erste Flug und die Frage, wie so ein schwerer Koloss wie ein Flugzeug überhaupt abheben kann. Ein Grundverständnis von der Mechanik von Bauteilen kann schon ab drei Jahren spielerisch mit Konstruktionsbaukästen erfahren werden. Wer später seine Leidenschaft für Fahr- oder Flugzeugtechnik zum Beruf machen möchte, findet in der Mobilitätsbranche zahlreiche spezialisierte Ausbildungsmöglichkeiten.
Eine der bekanntesten und beliebtesten Ausbildung ist die zum Kfz-Mechatroniker. Weniger bekannt ist die Ausbildung zum Zweiradmechatroniker, die sich in die Bereiche Fahrradtechnik und Motorradtechnik teilt und ebenfalls ein dreieinhalbjähriger, anerkannter Ausbildungsberuf ist. Die einst einfache Fahrradtechnik ohne Gangschaltung hat durch ausgefeilte Rennräder, Mountainbikes oder Lastenräder und vor allem durch den Boom an E-Bikes einen Quantensprung erfahren und die Anforderung an die Ausbildung nach oben geschraubt. Zweiradmechatronikerinnen der Fachrichtung Fahrradtechnik lernen, die verschiedensten Fahrräder und ihre Bauteile und Komponenten zusammenzubauen, zu reparieren, zu warten und mit der digitalen Technologie umzugehen. Auch die Herstellung von Bauteilen mit manuellen und maschinellen Metallbearbeitungstechniken ist Teil der Ausbildung.
In der Fachrichtung Motorradtechnik wird nicht nur gelernt, wie Motorräder mit Verbrennungsmotor repariert und gewartet werden, sondern auch alles über Hybrid- und Elektroantriebe für Zweiräder. Es wird auch gelernt, Bauteile aus Metall mittels Trenn-, Füge- und Umformtechniken zu bearbeiten und herzustellen. Durch die Digitalisierung der Berufs- und Arbeitswelt können auch neue Aufgabenfelder und Anforderungsprofile, wie etwa die Herstellung von Bauteilen mit dem 3D-Drucker, Apps für die Überwachung von Produktionsprozessen oder die Wartung mit Datenbrillen hinzukommen.
Wer einmal einen eigenen Betrieb führen möchte, hat nach der Ausbildung zum Zweiradmechatroniker die Möglichkeit, einen Meisterabschluss zu machen. Damit ist man berechtigt, Lehrlinge auszubilden und zu studieren – auch ohne Abitur.
Flugzeuge, wie hier der Airbus, werden in riesigen Hangars gebaut, Foto: Pixabay
Während als Zweiradmechatroniker ein Hauptschulabschluss ausreichend ist, wird bei der Ausbildung zur Fluggerätemechanikerin oder zum -mechaniker mindestens die Mittlere Reife verlangt. In der anspruchsvollen Ausbildung erfährt man, wie Flugzeuge, Hubschrauber oder auch Raumfahrzeuge gebaut, gewartet und instandgehalten werden. Ein hohes technisches Verständnis, handwerkliches Geschick und großes Verantwortungsbewusstsein sind für diesen Beruf unbedingt notwendig. In der Berufsfachschule werden die Grundlagen in Elektrotechnik, Aerodynamik und Werkstofftechnik unterrichtet. Außerdem wird technisches Englisch gelehrt, da viele Handbücher mit Anweisungen und Funktionsbeschreibungen nur auf Englisch verfasst sind.
Nach grundlegender theoretischer Einführung erfolgt eine Spezialisierung in die drei Fachrichtungen „Instandhaltungstechnik“, „Fertigungstechnik“ und „Triebwerktechnik“. Die Wartung und Kontrolle von Zivil- und Militärflugzeugen ist die Hauptaufgabe im Bereich Instandhaltungstechnik. Im Bereich Fertigungstechnik wird die Montage von Einzelteilen bis zum fertigen Flugzeug gelernt. Dafür müssen die technischen Ingenieurszeichnungen gelesen und umgesetzt werden. Im Bereich Triebwerkstechnik wird detailliert die Montage und Kontrolle verschiedener Triebwerkssysteme vermittelt. Die Ausbildung erfolgt in Hangars und riesigen Werkhallen der Betriebe, in denen Flugzeuge gebaut werden. Kleinere Arbeiten und Kontrollen werden auf dem Rollfeld im Freien erledigt. Viele Wartungsarbeiten erfolgen während der Nacht, wenn die meisten Flugzeuge am Boden bleiben. Der Schichtbetrieb ist daher ein Normalzustand. Als Fluggerätemechanikerin muss man bereit sein, sich auch nach der Ausbildung auf dem neuesten technischen Stand zu halten und regelmäßig Fortbildungen zu besuchen. Dafür lockt ein interessanter Job mit guter Bezahlung.
Wer noch sich noch intensiver mit dem Flugzeugbau beschäftigen möchte, kann dieses Fach in einem dualen Studiengang als ein ingenieurwissenschaftliches Teilgebiet des Maschinenbaus studieren. Ein Fachabitur ist dafür zumeist Voraussetzung. Die Ausbildung dauert vier Jahre. Übungen in Flug-, CAD- oder Messtechnik-Laboren wechseln sich mit den Vorlesungen in technischen Bereichen ab. Nach einer erfolgreichen Ausbildung wartet eine attraktive berufliche Tätigkeit als Ingenieur in einem wissenschaftlichen Labor, in der Produktion oder Instandhaltung von Flugzeugen und Hubschraubern.
Wer nicht nur leidenschaftlich gerne Flugzeuge baut, sondern auch damit fliegen möchte, findet an der Hochschule Osnabrück ein Flugzeugingenieur-Studium, bei dem gleichzeitig eine Pilotenqualifikation absolviert werden kann. Der Studiengang ist in Europa einzigartig und wird gemeinsam mit der University of the West of England in Bristol getragen. Die Flugausbildung beginnt parallel zum Studium und muss privat bezahlt werden. Dabei kann zwischen einer Privatpilotenlizenz oder einer Verkehrspilotenausbildung gewählt werden. Für die fliegerische Grundausbildung sind 80 Stunden Theorie und mindestens 45 Stunden Flugpraxis notwendig. Die aufbauende Pilotenausbildung beträgt mindestens 1200 Stunden Theorie und 245 Stunden Flugpraxis. Das Studium selbst dauert sechs Semester. Die Pilotenausbildung wird in der Regel über einen Bankkredit finanziert, der im Laufe des Berufslebens zurückgezahlt werden muss.
Wolfram Seipp
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