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Duales Studium

„Wenn man sich reinhängt, geht alles“

Daniel Simunovic hat an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Heidenheim studiert und in einem Münchner Unternehmen den Praxisteil absolviert. Foto: Margrit Amelunxen

Daniel Simunovic spricht über sein Duales Studium zum Wirtschaftsingenieur, Herausforderungen und Vorteile

Das Duale Studium (DS) wird von Jahr zu Jahr beliebter. Das liegt zum einen am bekannt hohen Fachkräftebedarf, zum anderen aber auch daran, dass größere Unternehmen durch die Verbindung von Theorie und Praxis solche Mitarbeitende finden können, die bereits mit der Struktur und den Anforderungen vertraut sind. Daniel Simunovic (21) hat inzwischen den Bachelor-Abschluss nach dem für ihn genau richtigen Studienmodell.

Darf man dir zum Bachelor gratulieren, Daniel?

Daniel Simunovic: Fast. Im Prinzip habe ich mein Duales Studium (DS) im Wirtschaftsingenieurwesen mit sechs Semestern und Abgabe der Bachelorarbeit aber schon abgeschlossen. Im November gibt es dann das Zeugnis.

 

Wo hast du studiert?

An der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Heidenheim und bei Klüber Lubrication München GmbH & Co. KG, einem Hersteller von Spezialschmierstoffen.

 

Wie bist du darauf gekommen?

Ich habe 2021 Abitur gemacht und wusste in der Kollegstufe zuerst gar nicht, was ich später machen wollte. Bei der Recherche querbeet bin ich dann schnell auf das DS gestoßen. Dass man dabei nicht nur Theorie lernt, sondern parallel dazu Praxis bekommt, fand ich als Konzept sehr interessant.

Und wie ging’s weiter?

Dass ich etwas im Bereich Wirtschaft machen wollte, aber kein reines BWL-Studium, war mir recht schnell klar. Ich habe mich über die Unis informiert. Ich wollte dann an die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) und unbedingt in München arbeiten.

 

Wie hast du deinen Arbeitgeber gefunden?

Auf der Seite der DHBW gibt es einen Link mit Partnerunternehmen, außerdem findet man duale Studiengänge auf Jobportalen. Ich habe mir eine Liste für Bewerbungen zusammengestellt. Meine Kriterien waren: ein mittelständisches, international arbeitendes Münchner Unternehmen. Das hat mit Klüber Lubrication alles geklappt.

 

Welche Tipps hast du für Leute, die sich für ein DS interessieren?

Frühzeitig anfangen! Du kannst nicht erst dein (Fach-)Abitur schreiben und dich danach umsehen. Du musst dich ungefähr ein Jahr früher bewerben, während der vorletzten Klasse.

 

Also muss man sich jetzt bewerben für einen Start im Herbst 2025?

Richtig. Das ist aber auch gut. Man bewirbt sich mit den Noten der vorletzten Klasse. Wenn man angenommen wird, muss man das Abitur nur noch bestehen, alles andere ist schon fest.

Jahr für Jahr entscheiden sich mehr junge Menschen für ein Duales Studium.

Jahr für Jahr entscheiden sich mehr junge Menschen für ein Duales Studium. Foto: Adobe Stock

Du hattest deinen Vertrag schon in der 11. Klasse?

Genau. Dadurch konnte ich recht entspannt ins Abitur gehen.

 

Wie ist das DS bei dir konkret abgelaufen?

Es gibt im Prinzip zwei Modelle, das Block- und das Wochenmodell. Bei mir war es das erste, also immer drei Monate Studium und drei im Betrieb. Das finde ich vorteilhaft, man ist fokussierter, und durch die längere Zeit im Unternehmen darf man mehr Verantwortung übernehmen. 

 

Wie fängt man an?

Mit dem Praxisteil in der Firma. Drei Monate ging es durch alle Abteilungen bei Klüber Lubrication, das war sehr interessant: Man hat ein, zwei Wochen pro Abteilung und kann da extrem viel mitnehmen. Angefangen mit der Werkstatt, aber auch Produktion, Marketing oder Business Development.

 

Wie unterscheidet sich deiner Erfahrung nach die duale Hochschule von einer regulären Uni?

Für eine aktive Förderung ist man an der dualen Hochschule gut aufgehoben. Man ist meist in kleinen Klassen von bis zu 30 Personen, ähnlich wie in der Schule. Dass man nicht nur eine Nummer in einem riesigen Hörsaal ist, empfinde ich als großen Vorteil.

 

Kannst du etwas zu deinem Studienplan erzählen?

In den ersten vier Semestern sind die Fächer vorgeschrieben, auch mit Stundenplan. Ab dem fünften Semester kann man sich spezialisieren und auch ins Ausland gehen, was von der Uni her optional ist. Ich war an einer Partneruni der DHBW in New York.

 

In China warst du auch?

In der Praxisphase im Unternehmen durfte ich Anfang 2024 für einen Strategieentwurf nach Shanghai gehen. Dafür bin ich Klüber sehr dankbar, dass ich international arbeiten durfte. Solche Projekte hätte ich vermutlich niemals machen können, wenn ich normal studiert hätte.

 

Über Geld müssen wir natürlich auch sprechen.

Dass man sofort und auch während der Uniphasen verdient, ist natürlich attraktiv.

 

Darfst du dazu mehr verraten?

Da das in den Anzeigen steht, ist das kein Geheimnis. Im ersten Jahr sind das zirka 1300 Euro brutto, im letzten Jahr 1500 bis 1600 Euro brutto. Dazu 30 Urlaubstage, Weihnachts- und Urlaubsgeld. So in etwa ist das auch bei meinen Mitstudierenden. Die Betriebe unterstützen einen in der Regel im Ausland noch mit einer individuellen Pauschale.

 

Wie anstrengend fandest du das Ganze im Nachhinein?

Vorab hatte ich oft gehört, dass ein DS schwer sein soll und man extrem eingespannt ist. Wenn man nur studieren will – ohne Praktika oder Jobs – dann hat man lange Semesterferien, aber die meisten Leute nutzen die Ferien ja auch dafür oder müssen sowieso jobben. Ich würde das für den Bachelor jederzeit wieder so machen.

Interview: Margrit Amelunxen

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