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Urlaubsziele

Wie und wohin im neuen Jahr

Foto: Adobe Stock

Ob nah oder fern: Die Reisetrends für 2024 versprechen Positives für die Branche

Besuch in einer großen bayerischen Reisebuchabteilung: Der Betrieb ist quirlig, manche Kunden blättern in Reiseführern, andere in Bildbänden. Es gibt spezielle Bereiche für Wohnmobilreisen, Wintersport und Radtouren, das Ambiente strahlt eine wiedergewonnene Reiselust aus. Während der Corona-Pandemie boomten die Zahlen für regionale Urlaube, Hotels an der Ostsee und in Oberbayern waren über längere Zeiträume ausgebucht. Dieser Regionaltrend hat sich jedoch auf das Niveau von vor Corona eingependelt, jetzt zieht es die Deutschen wieder vermehrt ins Ausland.  Wir haben einige Experten aus der Tourismusbranche befragt. Markus Pillmayer, Professor an der Fakultät für Tourismus der Uni München und Experte für Destinationsentwicklung und Destinationsmanagement, konstatiert: „Die Lust zu verreisen ist nach wie vor ungebrochen. Viele Reisegebiete verzeichneten 2023 Rekordzahlen, zum Teil höher als vor der Covid-19-Pandemie. Flucht aus dem Alltag, Neues entdecken und sich überraschen lassen zählen mit zu den Trends 2024. Besonders auffällig ist in diesem Zusammenhang die Achtsamkeit, also welche Auswirkungen das Reiseverhalten vor Ort hat, und aufgrund des Klimawandels die Wahl alternativer Reiseziele. Dazu zählen unter anderen nördliche Länder, wie beispielsweise Dänemark, Norwegen oder auch Schweden.“

Kroatien zählt zu den günstigeren europäischen Reisezielen und ist deswegen beliebt.

Foto: Pixabay

Sein Kollege Burkhard von Freyberg, ebenfalls an der Tourismusfakultät, merkt an: „Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Lage, geprägt von erhöhten Lebenshaltungskosten, aktueller Politik sowie geopolitischen Krisen wie Ukraine und Israelkrieg sind Verbraucher einerseits kostenbewusster, andererseits vorsichtiger. Somit werden vielfach Reisen im Inland unternommen, Camping, Ferienwohnungen und Pauschalangebote im Heimischen werden weiterhin Aufwind haben. Aber auch günstigere europäische Reiseziele wie Albanien und Kroatien werden stärker in Betracht gezogen wie in den Jahren zuvor.“

Camping und Wohnmobilreisen ziehen weiter an

Für die Tourismusbranche maßgebliche Aussagen stammen von der „Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.“, welche die jährliche Reiseanalyse für Messen wie die Stuttgarter CMT erarbeitet. Darin heißt es:   „Das Verreisen ist den Deutschen eine liebgewonnene Gewohnheit. Das Gesamtbild der Urlaubsreisen wird wieder ähnlich sein wie vor der Corona-Pandemie, sowohl bei den Reisezielen als auch bei den Reisearten. Dafür sprechen die geäußerten Präferenzen. Deswegen werden auch 2024 Urlaubsreisen in Deutschland den ersten Platz der Hitparade einnehmen. Es folgen Spanien, Italien, die Türkei und Österreich. Kroatien und Griechenland spielen in der Top-Liga mit.“  Insgesamt rangieren die Ausgaben der Befragten für den Urlaub auf Platz zwei in ihrem persönlichen Budget, gleich hinter „Lebensmittel“, aber noch vor „Wohnen“ und mehrere Positionen vor dem eigenen Auto. Im Jahr 2024 sei mit 69 Millionen Urlaubreisen der Deutschen zu rechnen, so die Analyse. Der Caravaning-Urlaub sei nach wie vor im Trend und verzeichne ein Wachstum von etwa 2,5 Prozent.

Die Deutschen hat wieder das Fernweh gepackt

Laut einer anderen Auswertung, der Marktprognose des Deutschen Reiseverbands (DRV), „werden für das neue Reisejahr besonders für die Sommermonate eine hohe Urlaubsnachfrage und ein moderates Umsatzwachstum von vier Prozent erwartet.

Exotische Ziele wie die Kalkfelsen „Zwölf Apostel“ in Australien: Der Deutsche Reiseverband erwartet ein Fünftel mehr Fernreisen.

Exotische Ziele wie die Kalkfelsen „Zwölf Apostel“ in Australien: Der Deutsche Reiseverband erwartet ein Fünftel mehr Fernreisen. Foto: Pixabay

Insgesamt prognostiziert der DRV, dass die Bürger 78 Milliarden Euro für vor Urlaubsantritt gebuchte Reiseleistungen ausgeben werden. Die größten Wachstumstreiber seien nach Einschätzung des DRV die Fernreisen. Hier wird ein Umsatzanstieg von 18 Prozent erwartet. Klar ist auch, dass quer durch die Einkommenspyramide gereist wird. Wer ein geringes Budget zur Verfügung hat, radelt durch die Oberpfalz und Tschechien, Gutverdiener gönnen sich einen Luxusaufenthalt im Resort mit Show-Cooking und Spa. Uniprofessor von Freyberg, der auf Basis von Booking.com-Mitteilungen einen „Trend hin zum Wasser“ bemerkt, ergänzt: „Zudem wird auch die kleine Nische des (Ultra-)Luxury Segments weiter wachsen. Zu beobachten ist, dass es eine zunehmende Zielgruppe gibt, die für eine Woche Urlaub in der Dach-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) einen fünfstelligen Betrag bezahlt.“

Andreas Friedrich

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