Civilization: Wie wir heute leben
Newark 8 Terminal B, Newark, NJ, 2016, aus der Serie Flughäfen – Foto: Jeffrey Milstein
Zu ihrem 40-jährigen Jubiläum widmet sich die Kunsthalle München mit dieser Ausstellung der Vielfalt und den Widersprüchen unserer Zivilisation.
Nie lebten mehr Menschen auf der Erde, nie war unser Einfluss auf den Planeten größer, nie waren wir enger vernetzt – unsere Gesellschaft wandelt sich immer rasanter. Die Ausstellung Civilization folgt den sichtbaren Spuren der Menschheit rund um den Globus aus dem Blickwinkel von über 100 international renommierten Fotograf:innen. Dabei beleuchtet sie eine Vielzahl von Aspekten unseres ausgesprochen komplexen Zusammenlebens – von den großen Errungenschaften bis hin zu den kollektiven Fehlschlägen der Menschheit.

Augustiner Chorherrenstift Sankt Florian III 2014– Foto: Candida Höfer, Köln, VG Bild-Kunst, Bonn 2025

GOLIAT, 2013, aus der Serie INDUSTRY KOREA – Foto: Choon Man Jo
Ein umfassender Blick auf unsere Zivilisation
Die Ausstellung nimmt Kulturen aller Kontinente in den Blick: von der Art und Weise, wie wir produzieren und konsumieren, wie wir arbeiten und spielen, reisen und wohnen, denken und gestalten, miteinander kooperieren und in Konflikt geraten. In Zeiten, die davon geprägt sind, dass sich Menschen und Meinungen immer weiter voneinander entfernen und dringend notwendiger Konsens immer unmöglicher erscheint, legt diese Ausstellung das Augenmerk auf die Gemeinsamkeiten. Seit Edward Steichens bahnbrechender Fotoausstellung The Family of Man (1955) ist dies die erste Schau, die einen solch umfangreichen Blick auf uns und unsere Welt wirft und auf das, was uns beschäftigt: Wohnen, Arbeit, Freizeit, Verkehr, Kommunikation, Bildung, Wissenschaft und Technologie.

Michael Najjar, orbital ascent, 2016, aus der Serie outer space – Foto: Michael Najjar

Die High-School-Absolventinnen (von links) Lili, 17, Nicole, 18, Lauren, 18, Luna, 18, und Sam, 17, schminken sich vor einem halbdurchlässigen Spiegel für Lauren Greenfields Beauty-CULTure-Dokumentation, Los Angeles, 2011, aus dem Projekt »GENERATION WEALTH« – Foto: Lauren Greenfield

Tochter am Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko, 2017, aus der Serie Ohne Mauer – Foto: Alejandro Cartagena
Vernetzt und verwoben: Leben in Interaktion
Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit waren so viele Menschen derart vielfältig miteinander vernetzt und gleichzeitig abhängig voneinander. Die Olympischen Spiele der Neuzeit, der Riesen-Jumbojet, das Smartphone und Social Media, künstliche Intelligenz …
So kontrovers, wie sie auch diskutiert werden, keines dieser Phänomene wäre ohne das bewahrte Wissen früherer Zeiten und die gemeinsamen Anstrengungen hochqualifizierter, hochausgebildeter und hochmotivierter Menschen möglich gewesen.

Olympiastadion E, Berlin, 2018, aus der Serie Bundesliga Kathedralen – Foto: Michael von Hassel
Fotografie als Chronik der Gegenwart
Civilization ist eine Schau über die aktuelle Fotografie, die als ein kollektives zivilisatorisches Unterfangen betrachtet werden kann: Gemeinsam schaffen Fotograf:innen ein facettenreiches Bild unserer Zeit. Überall auf der Welt sind sie damit beschäftigt, die Art und Weise, wie wir heute leben zu dokumentieren, zu interpretieren und festzuhalten. So ergibt sich ein Querschnitt von dokumentarisch angelegten Projekten bis hin zu dezidiert subjektiven Inszenierungen.

Natan Dvir, Desigual, 2013, aus der Serie Coming Soon – Foto: Natan Dvir

Mexiko-Stadt aus der Vogelperspektive, XIII, 2006, aus der Serie Terrain – Foto: Pablo López Luz
Die assoziative Zusammenstellung der motivisch höchst abwechslungsreichen und überraschenden Arbeiten wertet nicht, sondern will informieren, unterhalten und inspirieren. Sie lädt die Betrachtenden zum Nachdenken über Gemeinsamkeiten und Unterschiede und zum offenen Diskurs ein. Neben renommierten Künstler:innen wie Candida Höfer, Edward Burtynsky und Thomas Struth sind auch jüngere Fotograf:innen in der Mitte ihrer Laufbahn wie Pablo López Luz, Sheng Wen Lo oder Julia Chamberlain in der Ausstellung vertreten.
Bilder unserer Zeit – von der Algenfarm bis zum Luxusliner
Civilization wurde vom National Museum of Modern and Contemporary Art of Korea und der Foundation for the Exhibition of Photography, Minneapolis/Lausanne, initiiert. Seit 2018 wurde sie unter anderem in Seoul, Peking, Melbourne, London und Taipeh gezeigt.

Untitled, 2006, aus der Serie Models II – Foto: Valérie Belin, courtsey Galerie Nathalie Obadia, Paris/Brüssel

Diergaarde Blijdorp Rotterdam, Niederlande, 2016, aus der Serie White Bear – Foto: Sheng-Wen Lo

Wild River, Florida, 2005, aus der Serie Fake Holidays – Foto: Reiner Riedler
Nun wird die Ausstellung in der Kunsthalle München in aktualisierter Form präsentiert und um viele Werke ergänzt, die aktuelle Themen wie die Corona-Pandemie oder künstliche Intelligenz aufgreifen.
Öffnungszeiten ab dem 11. April 2025: täglich 10.00–20.00 Uhr
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
Theatinerstraße 8 | 80333 München
T +49 (0)89/22 44 12 | F +49 (0)89/37 82 95 18
kontakt@kunsthalle-muc.de
www.kunsthalle-muc.de | Instagram
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