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Wandern mit der Familie

Tipps für entspannte Familienwanderungen

Foto: Adobe Stock

Wandern mit Kindern kann ein schönes Erlebnis für die ganze Familie sein. Mit guter Vorbereitung gelingen die Touren mit dem Nachwuchs.

Entspannt wandern mit Kindern – was für viele wie ein Paradoxon klingt, kann ganz einfach gelingen. Vom Baby bis zum Teenager sollten die Eltern bei der Tourenplanung unterschiedliche Punkte berücksichtigen, um aus quengelndem Nachwuchs motivierte Wanderer zu machen.

Die richtige Tour auswählen

Einer der häufigsten Fehler: Eltern wählen Wandertouren aus, die zwar einfach, aber langweilig sind. Kinder brauchen Abwechslung und lieben Abenteuer. Verschlungene Pfade, kleine Klettereien, durch den Wald und über die Wiese – alles ist besser als breite, eintönige Forstwege. Spannende Wege werden ohne Gemecker zurückgelegt, selbst wenn sie etwas länger oder anspruchsvoller sind. Ob Bach, Wasserfall oder Seeufer: Wasser ist immer ein Highlight! Nicht nur im Sommer als willkommene Abkühlung beim Sprung in den nächsten Bergsee. Auch Höhlen, Brücken über rauschende Bäche oder kleinere Felskraxeleien bieten Abwechslung und lassen keine Langeweile aufkommen. Bäume zum Klettern, Tiere auf der Weide und in freier Wildbahn, Wasserläufe zum Staudammbauen – Kinder lassen sich leicht begeistern. Für die Eltern gilt: Besser eine kürzere Tour planen, die Erlebnisse bietet und dafür viel Zeit für Pausen und Beobachtungen am Wegesrand. Tiere von Ameise bis Adler und die wilde Natur wollen in aller Ruhe entdeckt werden. Und manchmal muss erst ein Blumenstrauß gepflückt werden, bevor es weitergehen kann. Insgesamt braucht es etwa das Doppelte der im Wanderführer angegebenen Zeit. Neben der Gehzeit gilt auch bei der Anfahrt: weniger ist mehr. Lieber kurze Anfahrtswege zu Wandergebieten in der Nähe wählen als lange Autofahrten auf dem Hin- und Rückweg, die die Laune der Kleinen in den Keller bringen.

Für Motivation und Abwechslung sorgen

Wenn es das Gelände zulässt, darf der Nachwuchs die Führung übernehmen und den Weg suchen. Wanderkarte, Kompass oder Wegweiser helfen bei der Orientierung – und die Kinder bestimmen das Tempo. Ganz nebenbei lernen sie mit den verschiedenen Hilfsmitteln umzugehen und sind stolz, wenn das Ziel erreicht ist. Unterwegs lassen sich allerlei kleine Spiele einbauen, die die Motivation hoch halten. Von „Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm“ bis zum Rindenfloßbau am Bach sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt – je nach Alter der Kinder und Gegebenheit. Kleine und große Bastelfreunde können unterwegs verschiedene Naturmaterialien und Ideen für ihr nächstes Bastelprojekt sammeln.

Geocaching als moderne Schnitzeljagd

Kleine Aufgaben und Ziele einbauen macht den Weg interessanter. Wer früher bei einer Schnitzeljagd Spaß hatte, wird an Geocaching seine Freude finden. Mittels GPS-Gerät oder Smartphone geht es auf die Suche nach versteckten Schätzen.

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Mittlerweile gibt es Millionen solcher Caches, viele sind speziell für Kinder angelegt. Wenn der Nachwuchs noch zu klein dafür ist, können andere Ziele den Weg unterhaltsamer machen: Wer findet die meisten Fichtenzapfen? Welche Vogelstimmen hören wir? Wie heißt der große Baum da? Welche Tierspuren können wir sehen? Viele Tiere und Pflanzen warten darauf entdeckt zu werden, mit etwas Glück sind sie im mitgebrachten Naturkundebuch genauer erklärt.

Immer ein Highlight: Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten

Auf einer Hütte übernachten, abends in den klaren Sternenhimmel schauen und morgens am Berg oben frühstücken – das ist nicht nur für kleine Wanderer ein ganz besonderes Erlebnis. Aber auch ohne Übernachtung gehört ein Hüttenbesuch zu jeder Bergtour dazu. Viele Hütten sind auf Familien eingestellt, halten spezielle Kindermenüs bereit und bieten Spielmöglichkeiten drinnen und draußen. Während die Kinder sich austoben, können die Eltern in Ruhe ein kühles Getränk und das Panorama genießen. Ebenfalls hoch im Kurs stehen Picknicks unterwegs, wenn Hunger und Durst nicht bis zur angepeilten Hütte warten können. Häufig finden sich aussichtsreiche Rastplätze mit Tisch und Bänken, aber auch auf einer mitgebrachten Decke schmeckt die Stärkung Groß und Klein.

Gut gerüstet für alle Fälle

In jeden Wanderrucksack gehören ausreichend Getränke, kleine Snacks oder eine Brotzeit sowie Wechselkleidung und Regenschutz. Sonnenschutz in Form von Hut, Creme, Brille und eventuell leichter, langärmeliger Kleidung sowie ein Erste-Hilfe-Set sind ebenfalls unverzichtbar. Viele Kinder freuen sich, wenn sie ihren eigenen Rucksack tragen dürfen. Der sollte gut sitzen und nicht zu schwer sein. Hier finden auch Fernglas und Becherlupe für Tier- und Naturbeobachtungen ihren Platz. Bei sommerlichen Temperaturen sehr beliebt: eine Sprühflasche zur Erfrischung zwischendurch, die an jedem Bach wiederaufgefüllt werden kann.

Wandern mit der Familie

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Auch mit Babys oder Kleinkindern steht dem Wandervergnügen nichts im Wege. In Tragetuch, Kraxe oder geländegängigem Kinderwagen sind die Jüngsten sicher aufgehoben. Besonders Wägen mit großen Luftreifen und guter Bremse sind zu empfehlen. Die Touren sollten dann nicht zu lang oder zu steil sein, für Wickeln und Füttern müssen genügend Pausen eingeplant werden. Viele Regionen haben kinderwagentaugliche Touren ausgewiesen, die meist über gut ausgebaute Forstwege führen, aber auch anspruchsvoll sein können. Hier gilt es, die Höhenmeter nicht zu unterschätzen.

Der Weg ist das Ziel

Diese Weisheit gilt für alle Touren mit Kindern. Mit kürzeren, einfachen Wanderungen beginnend kann sich der Nachwuchs an die gemeinsamen Erlebnisse gewöhnen  und den Spaß daran entwickeln. Länge und Schwierigkeit lassen sich langsam steigern, dann sind auch anspruchsvollere Touren oder leichte Klettersteige möglich – je nach Alter und Entwicklungsstand der Kinder. Es gilt: Lieber weniger Anspruch und dafür mehr Spaß! Viele Regionen bieten spezielle Themenwege, Rundwanderungen und Naturlehrpfade an, die für Familien bestens geeignet sind. Sie führen an Wasserfällen oder Tiererlebnispfaden entlang und bieten jede Menge Abwechslung. Besonders der Bayerische Wald hat sich einen Namen als Familienwandergebiet gemacht. Das gut ausgebaute Wegenetz kombiniert kindgerechte Strecken mit speziellen Attraktionen wie Glasbläserwerkstätten oder Baumwipfelpfaden.


Die Einstellung macht’s

Auch wenn es ambitionierten Wanderern schwer fällt: Bei einer Familientour müssen Eltern ihre Erwartungen anpassen, es geht nicht um den sportlichen Ehrgeiz. Gemeinsam die Natur erleben und genießen – das ist das Ziel. Sich auf das Tempo der Kinder einlassen, ihre Interessen teilen und die Welt wieder durch Kinderaugen sehen. Und dabei flexibel bleiben: Sind die Kinder müde oder haben keine Lust mehr, reicht auch die kürzere Route. Gemeinsam machen Spielen, Entdecken und auch Wandern mehr Spaß – und Kinder brauchen andere Kinder. Ob Geschwister oder Freunde ist dabei egal. Mit passender Vorbereitung wird das Wandern so zu einem bereichernden Erlebnis, macht Freude und stärkt den Zusammenhalt. Also: Rucksack packen und los!


Silvia Schwendtner

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