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Wandern in Südtirol

Fantastische Ausblicke

Foto: IDM Südtirol

Im Herbst bieten Wanderungen in Südtirol grandiose Aussichten auf Berggipfel und Täler in leuchtenden Herbstfarben.

Wenn die Weinlese sich dem Ende zuneigt, lebt im Eissacktal der alte Brauch des Törggelens auf, in der Meraner Gegend bieten sich die Waalwege für Wanderungen an, die Dolomiten gehören zum Weltnaturerbe. Als kulinarische Spezialität der Region werden Knödel in vielen Variationen serviert.

Törggelen im Eisacktal

Der Begriff bezieht sich auf die Ernte. Die Torggl, abgeleitet aus dem lateinischen Wort torquere für drehen, bezeichnet die hölzerne Presse für die Reben, die einst in den Kellern der Winzer zum Einsatz kam. Heute öffnen Buschen- und Hofschänken überall dort, wo Kastanien und Wein wachsen, von Anfang Oktober bis Ende November ihre Stuben, um jungen Wein und süßen Traubenmost zu servieren.

Dazu werden Südtiroler Köstlichkeiten wie hausgemachte Schlutzkrapfen, Knödel, Surfleisch und Hauswürste mit Sauerkraut, süße Krapfen und gebratene Kastanien aufgetischt. Das Eisacktal gilt als Ursprungsregion des Törggelens, besonders in etwas höher gelegenen Dörfern wie Feldthurns, Villanders, Lajen und Barbian wird der Brauch gepflegt, den neuen Wein zusammen mit gerösteten Kastanien zu reichen.

Vor der Einkehr steht in der Regel eine Wanderung auf dem Programm, vorbei an Weinbergen, alten Höfen und Kastanienhainen. Die Wege sind uralt, aber gut instandgehalten und markiert. Beliebt ist eine Wanderung auf dem Keschtnweg, der vom Vahrner See über das Rittner Hochplateau zum Schloss Runkelstein bei Bozen führt. Unterwegs finden sich Kunstdenkmäler und Wissenswertes über die Esskastanie.

Hängt an der Tür ein Buschen, also ein Strauß, mit rotem Band ist das ein Zeichen für „Törggelen am Ursprung“: Alle Höfe mit diesen Buschen erfüllen die Qualitätskriterien der Marke Roter Hahn. Den Besucher erwarten neben der Verkostung mit dem ersten Wein auch Führungen durch die Kastanienhaine, am „Keschtnfeuer“ werden die Kastanien über dem Feuer gebraten.

Die Meraner Waalrunde

Die Umgebung von Meran und das untere Vinschgau wiederum sind bekannt für die sogenannten Waale, künstlich angelegte Kanäle, die zur Bewässerung der Obstwiesen dienen. Zu ihrer Instandhaltung und Pflege wurden daneben schmale Wege angelegt. Auf solchen Waalwegen führt die Meraner Waalrunde. Sie verläuft in zwei Schleifen, eine in der Meraner Umgebung und die andere im unteren Vinschgau.

Wandern in Südtirol

Foto: IDM Südtirol

Die Meraner Waalrunde besteht aus acht kurzen Teilstücken, die zusammen über 80 Kilometer lang sind und verbindet insgesamt elf Waalwege, darunter den Schenner Waalweg, den Marlinger Waalweg und den Rablander Waalweg.


Ausgangspunkt der Waalrunde ist die Töll. Von dort zieht sich die Waalrunde über dem Algunder- und Kuenser Waalweg nach Saltaus im Passeiertal. Die ersten Bauabschnitte vom Töllerbach in Richtung Plars gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. Vom Passeiertal folgt man dem Maiser- und dem Schenner Waalweg entlang bis in die Naif und bergab nach Burgstall und Lana. Als kurzer Abstecher vom Riffianer Waalweg bietet sich ein Besuch der barocken Wallfahrtskirche in Riffian an. Die Friedhofskapelle birgt kunsthistorisch bedeutsame Fresken. Vom Rösslsteig aus erreicht man in wenigen Minuten bergauf die Reste einer prähistorischen Siedlung. Von dort führt die Waalrunde über dem Brandis-, Tschermser- und Marlinger Waalweg zurück zur Töll.

Mit mehr als zwölf Kilometer ist der Marlinger Waalweg der längste in Südtirol. Er wurde auf Betreiben des Klosters Allerengelberg in Schnals als Gemeinschaftswerk mit der Gemeinde Marling zwischen 1737 und 1756 erbaut. Der Weg durchquert Wiesen, Wälder, Obstgüter und Weinberge, der Waal selbst ist teilweise noch ein offener Kanal im ursprünglichen Zustand, führt stellenweise aber auch durch Felsstollen und Rohre und dient immer noch der Bewässerung vieler Güter. Bei Marling wurde ein Teil der Route zum Wandererlebnispfad mit verschiedenen Schautafeln ausgebaut.

Weiter verläuft die Waalrunde auf dem Partschinser- und Rablander Waalweg bis Naturns, wo das Vinschgau überquert wird und die Meraner Waalrunde über dem Rittersteig zurück zur Töll führt. Über Partschins genießt man einen Blick in den Vinschgau bis hin zur Ortlergruppe, gegenüber sieht man die Sarntaler Alpen mit Hirzer und Ifinger. Der Partschinser Wasserfall zählt zu den beeindruckendsten Wasserfällen im Alpenraum, denn die gewaltigen Wassermassen schießen über eine freistehende Felswand und stürzen 97 Meter tief ins Tal.


Die Etappe zwischen Naturns und Töll bietet einen Well-Fit-Parcours bei Plaus um sich zu entspannen. Von dort lohnt sich noch ein kurzer Abstecher über den Gröbenweg in das Ortszentrum von Plaus. Dort hat der einheimische Künstler Luis Stephan Stecher auf der Friedhofsmauer einen einzigartigen und auf jeden Fall sehenswerten „Totentanz“ dargestellt.

Traumpfade und Knödel in den Dolomiten

Die Dolomiten erstrecken sich über die fünf italienischen Provinzen Südtirol, Trentino, Belluno, Udine und Pordenone. Bei Sonnenuntergang schimmern die Monti Pallidi – die bleichen Berge, wie die Gruppe aufgrund ihres Dolomitgesteins genannt werden – in rötlichem Licht. Dieses „Dolomitenglühen“ können Wanderer und Spaziergänger von den Bergen und aus den Tälern, der Alta Badia, Pustertal, Gröden, Villnöß oder Seiser Alm aus bewundern. Aufgrund ihrer Schönheit und einer Geologie, die Einblicke in verschiedene Phasen der Erdgeschichte ermöglicht, wurden die Dolomiten 2009 in die Weltnaturerbe-Liste aufgenommen. Weite Teile sind als Naturparks geschützt.

Wandern in Südtirol

Foto: IDM Südtirol

Für Wanderung und Erholung sind Dolomiten insofern ideal, als das Gebirge von zehn verschiedenen Höhenwegen durchzogen und erschlossen wird. So erreichen die Wanderer herrliche Seen wie den Pragser Wildsee und der Dürrensee. Zu den Traumpfaden in den Dolomiten gehört der Weg vom Rosengarten, vorbei an der Seiser Alm zum Plattkofel und Langkofel. Die Strecke führt zum Sella Joch und weiter zur Boé Hütte. Wer es noch etwas sportlicher mag, kann ohne Gepäck hoch zum Gipfel des Piz Boé auf 3.152 Meter laufen, wo die Fassa Hütte steht. Die Gebirgslandschaft ist wunderschön und abwechslungsreich; die Bergwanderer werden mit fantastischen Panoramen belohnt.

Der Plattkofel ist auf der einen Seite platt und geht auf der anderen Seite steil in die Tiefe. Eine Wanderung auf den 2.952 Meter hohen Gipfel erfordert Kondition und Ausdauer, denn es gilt mehr als 15 Kilometer mit fast 1.100 Höhenmetern zu meistern plus den Abstieg. Der Start dieser Dolomiten-Wanderung ist am Sellajochhaus. Der Aufstieg ist allerdings lohnend, denn er wird mit einem grandiosen Rundumblick auf das Val Duron, das Grödnertal und den Rosengarten belohnt. Das Wahrzeichen der Region, die Felsformation der Drei Zinnen, ist von verschiedenen Seiten erschlossen, vom Innerfeldtal auf einer mittelschweren Wanderroute oder vom Fischleintal in Sexten aus. Eine dritte Strecke führt durch das wild-romantische Rienztal vom Parkplatz am Drei Zinnen Blick im Höhlensteintal.

Besucher sollten sich die Knödel nicht entgehen lassen, die als typisches Gericht der Region gelten. In der Kapelle des Schlosses Hocheppan in Südtirol finden sich Fresken, die eine Dame zeigen, die Knödel verzehrt. Das Gemälde stammt aus dem 13. Jahrhundert und belegt die lange Geschichte dieser Speise. Zur weiten Verbreitung dürfte beigetragen haben, dass es sich um ein einfaches Gericht handelt, bei dem altes Brot und Zutaten fast nach Belieben für süße oder herzhafte bis deftige Varianten verwendet werden können.


Es gibt Knödel mit Käse, Schinkenwurst oder Speck, Spinatknödel, Leberknödel oder Zwetschgenknödel und Marillenknödel. Ein Genuss obendrein für das Auge sind die Ronenknödel, die aus roter Beete gemacht werden. Die roten Rüben müssen allerdings weichgekocht und püriert werden, bevor sie zusammen mit Parmesan dem Teig beigegeben werden können.

Der Grundteig besteht aus Brotwürfel, Milch und Eiern. Aus dem gekneteten Gemisch werden kleine Kugeln geformt, welche einen Durchmesser von etwa sieben bis acht Zentimeter haben. Diese Knödel müssen in heißem Wasser einige Minuten kochen oder auch nur ziehen und werden dann frisch serviert.


Peter Bierl

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