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Deutschland braucht eine Recommerce-Routine

15.07.2024, 11:32 – Lesezeit: 3 Min.

Deutschland braucht eine Recommerce-Routine

Foto: eBay

Marktplatz statt Müll: „Gebrauchte Dinge zu handeln sollte zum New Normal werden“, fordert die Geschäftsführerin von eBay Deutschland Dr. Saskia Meier-Andrae in einem Gastbeitrag. Damit das gelingt, sind Industrie, Wirtschaft und Politik gefragt.

Die kaum getragene Hose passt nicht mehr, die Tasche gefällt nicht mehr – ab in den Müll damit? Der retournierte Artikel wird einfach entsorgt aus Mangel an besseren Prozessen? Das wären klassische Reflexe. Doch zum Glück lernt Deutschland gerade einen neuen: ab auf den Marktplatz – und weiterverkaufen. Der Recommerce, wie der Wiederverkauf im Internet genannt wird, zählt zu den stärksten Wachstumstreibern im Onlinehandel. Und in den kommenden Jahren wird die Generation Z, die bereits heute viel für Pre-loved-Produkte ausgibt, zu den zahlungskräftigen Konsumentinnen und Konsumenten heranwachsen.

Inzwischen haben das auch zahlreiche Händlerinnen und Händler erkannt und ihr Geschäft professionalisiert: Sie haben sich auf den Handel mit gebrauchten Dingen spezialisiert, bereiten diese gegebenenfalls vorher auf (refurbished). Mit den gewerblichen Profis wächst das Potential des Recommerce-Segments enorm. Bei eBay machen gebrauchte Produkte zusammen bereits 40 Prozent des Handelsvolumens aus.

Das ist eine logische Konsequenz. Denn Recommerce löst das Spannungsdreieck aus Preis, Qualität und Nachhaltigkeit auf. Hochwertige Produkte haben auch dann noch eine hohe Qualität, wenn sie vorher schon von jemand anderem geliebt wurden. Wer sie gebraucht kauft, profitiert von günstigeren Preisen und schont Ressourcen.

Trotz aller Fortschritte in Deutschland zeigen unsere Nachbarn: In Sachen Recommerce geht noch viel mehr! So lag der Anteil der Privatpersonen, die Verkäufe über das Internet tätigen, in Deutschland im vergangenen Jahr bei 17 Prozent, während er laut Eurostat in den Niederlanden mit 41 Prozent zweieinhalbmal so hoch ist. Was braucht es, um den Recommerce in Deutschland voranzubringen?

Nachhaltigkeit braucht Gewohnheit

Studien legen nahe, dass der entscheidende Hebel nicht die Nachfrage, sondern das Angebot ist. Auf Nachfrageseite zeigen immer mehr Käuferinnen und Käufer Interesse an gebrauchten Artikeln – das belegen mittlerweile zahlreiche Umfragen, aber auch die tatsächlichen Umsatzentwicklungen. Die Menschen wollen Recommerce. Dennoch landet zu vieles, was auf privaten oder gewerblichen Wegen Teil der Kreislaufwirtschaft werden könnte, in Kartons, Kellern, Dachböden – oder auf dem Müll. Denn das sind die gelernten Umgänge mit Dingen, die nicht mehr gebraucht werden. Was uns fehlt, ist eine Recommerce-Routine: die Gewohnheit, Dinge nicht wegzuwerfen, sondern an einen Weiterverkauf zu denken. Um diese Gewohnheit zu fördern, sind klare Rahmenbedingungen und Anreize entscheidend.

Ich kenne viele Menschen, die den Keller voller Sachen haben, von denen sie sich eigentlich trennen möchten. Ich kenne professionelle Händlerinnen und Händler, die eigentlich in den Wachstumsmarkt Recommerce einsteigen möchten. Was sie hindert? Ganz oft: verwirrende oder unklare Regularien. Ein weiteres Hindernis: In manchen Bereichen haben gewerbliche Händlerinnen und Händler sogar Schwierigkeiten, an ausreichend Produkte zu kommen, die sie weiterverkaufen können. Möchten wir den Recommerce auf das Niveau unserer europäischen Nachbarn heben, dann sind entsprechend Politik und Wirtschaft gefragt, die Rahmenbedingungen zu schaffen, um aus dem „eigentlich“ ein „sicherlich“ zu machen.

In unseren Nachbarländern gibt es zahlreiche Beispiele für erfolgreiche Förderung von Recommerce, aus denen wir lernen können. Nehmen wir den Bereich Autoteile und Zubehör: In Großbritannien sind Versicherer angehalten, ihren Kund*innen Rabatt zu gewähren, wenn sie Reparaturen mit gebrauchten Teilen erledigen lassen. In Frankreich müssen Werkstätten vor Reparaturen einen alternativen Kostenvoranschlag mit gebrauchten Teilen machen. In Italien gibt es ein Pfandsystem für Reifen, durch das mehr Reifen zurückgeführt und wiederverwertet werden. Das fördert aktiv die Kreislaufwirtschaft. Solche Regelungen sollten wir auch in Deutschland umsetzen, um den Gebrauchthandel zu stimulieren.

Schluss mit dem Regel-Wirrwarr – wir brauchen Anreize, klare und einheitliche Richtlinien auf Bundes- und EU-Ebene, die Unsicherheiten abbauen, den Wiederverkauf von Produkten erleichtern und incentivieren. Eine kontinuierliche Aufklärung der Menschen ist nötig, um das Bewusstsein für die Kreislaufwirtschaft zu stärken. Produkte sind wertvolle Sekundärrohstoffe, kein Abfall. Diese Botschaft muss klar und konsistent kommuniziert werden.

eBay Inc. (Nasdaq: EBAY) ist ein weltweit führendes Handelsunternehmen, das Menschen miteinander verbindet und Communitys aufbaut, um wirtschaftliche Möglichkeiten für alle zu schaffen. Unsere Technologie unterstützt Millionen von Käufer*innen und Verkäufer*innen in mehr als 190 Märkten weltweit und bietet jedem die Chance, vom gemeinsamen Handel zu profitieren. eBay wurde 1995 in San Jose, Kalifornien, gegründet und ist einer der größten und dynamischsten Marktplätze der Welt, auf dem man günstige Angebote und eine einzigartige Auswahl entdecken kann. Im Jahr 2022 ermöglichte eBay ein Bruttowarenvolumen von fast 74 Milliarden US-Dollar.

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