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Street-Art – Eine bayerische Erfindung
Foto: erlebe.bayern – Frank Heuer
Wo Wände Geschichten erzählen
Von den Hauswänden im bayerischen Voralpenland leuchten vielerorts große, farbenfrohe Bilder. Die traditionellen Fassadenmalereien erzählen oftmals von den Besitzerfamilien und ihren Berufen, von ihren Hoffnungen und Ängsten, zeigen aber auch alltägliche und biblische Motive. Sie machen die Orte zu wahren Freiluft-Galerien in denen sich so einiges entdecken lässt.
Foto: erlebe.bayern
Lüftlmalerei oder auch Street Art anno 1748
Die Lüftlmalerei ist das Graffiti des 18. Jahrhunderts. Sie verleiht den Gebäuden einen einzigartigen und charmanten Charakter und ist ein wichtiger Bestandteil der bayerischen Architektur und Kultur. Im Jahre 1748 kam Bayerns erster Street-Art Künstler in Oberammergau auf die Welt, der Lüftlmaler Franz Seraph Zwinck. Vermutlich geht die Bezeichnung der Kunstform auf den Namen seines Hauses „Zum Lüftl“ zurück, dem der junge Maler das erste volkstümliche Fresko der Alpenregion verpasste.
Heute noch sind die meisten Lüftlmalereien in Oberammergau, Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald und Bad Tölz zu bewundern. Aber auch andernorts, zum Beispiel in Lindau am Bodensee, findet man schöne Beispiele für diese Form der Fassadenkunst.
Foto: erlebe.bayern – Bernhard Huber
Foto: erlebe.bayern – Gert Krautbauer
Altes Handwerk trifft moderne Kunst
Im Werdenfelser Land lebt heute der Künstler Bernhard Rieger. Er setzt sich für den Erhalt der Lüftlmalerei ein und beherrscht sein Handwerk – ob als Lüftlmaler, bei der er die traditionelle Kunstform weiter fortschreiben will oder als Alpin Popart-Künstler mit modernen Stilelementen der Street Art. In seinem Atelier im Wallgau experimentiert er mit knalligen Farben auf Leinwand. In Mittenwald und den Nachbarorten restauriert er die teils mehr als 200 Jahre alten Gemälde und schafft neue Kunstwerke. Seine Inspiration holt sich Bernhard von der Berglandschaft seiner Heimat.
Mehr zur Lüftlmalerei in Bayern mit den besten Tipps zum Staunen gibt es hier.
Foto: erlebe.bayern – Gert Krautbauer
Foto: erlebe.bayern – Gert Krautbauer
Foto: erlebe.bayern – Gert Krautbauer
Die Ursprünge der Streetart in Bayern
Auch die moderne Street Art hat in Bayern Tradition. Wer hätte gedacht, dass neben Amsterdam und London die Stadt München in den 1980ern ein europäischer Vorreiter der Szene war. Sieben Sprayer „verschönerten“ in der Nacht auf den 24. März 1985 in der S-Bahn-Endstation Geltendorf einen Zug der S 4 auf über 50 Meter Länge zum ersten „Whole Train“ Europas . Mit dem „Geltendorf Train“ war die europäische Graffiti-Szene in Bayern geboren.
Foto: erlebe.bayern - Thomas Linkel
Foto: erlebe.bayern - Thomas Linkel
Foto: erlebe.bayern - Thomas Linkel
Nach wie vor überraschen Kunstschaffende an den Straßen der Landeshauptstadt mit hippen Motiven. Aus langweiligen Betonmauern, Unterführungen und Brücken werden einzigartige Kunstwerke – ganz legal und oft in öffentlichem Auftrag. Münchens lässigste Viertel und Graffitti-Spots lassen sich auf einer Street-Art-Tour erleben.
Aber auch in anderen Städten Bayerns erzählen Wände Geschichten. In Regensburg bringt Mural Artist Andre Maier meterhohe Gemälde an die Wände. Besonders sehenswert ist das fünf Stockwerke hohe Mural der „Miss Regensburg“ im Innenhof des Hotels „Münchner Hof“.
Foto: erlebe.bayern – Dietmar Denger
Und in Nürnberg haben sich das hippe Viertel GoHo (Gostenhof) und der Stadtteil Langwasser in den letzten Jahren zu wahren Street Art Hotspots gewandelt. Das Street-Art-Festival „Betonliebe“ ist mittlerweile schon eine Institution in Langwasser. Mit seinen großen Fassaden ist der Stadtteil im Südosten von Nürnberg das ideale Revier für Graffitis oder Murals. Seit 2019 laden der Kulturladen „Gemeinschaftshaus Langwasser“ und der Arbeitskreis Streetart im Sommer Künstler ein, hier Wände zu gestalten. Außerdem finden regelmäßig Graffiti-Workshops statt. Die Outdoor-Galerie wird permanent erweitert und kann auf einer Besichtigungstour entdeckt werden.
Die Route für eine Stadtwanderung in Nürnberg mit allen Highlights gibt es hier.
Foto: erlebe.bayern – Thomas Linkel
Foto: erlebe.bayern – Dietmar Denger
Foto: erlebe.bayern – Dietmar Denger
International renommierte Street-Art-Künstler kommen alljährlich zum Street-Art-Festival „Transit Art Rosenheim“ nach Rosenheim, um zentrale Standorte in der Innenstadt mit ihren Wandbildern zu beleben.
Bereits seit 2013 machen große Wandbilder in Augsburg auf die Schwerpunkte des Friedensfests und auf gesellschaftspolitische Themen aufmerksam. Das erste Mural entstand zum Thema „Protest“ am Gebäude des Verbands für soziale Dienste in der Klinkertorstraße 12. Am Hauptbahnhof hat im Sommer 2022 Alex Senna ein großes Fassadengemälde zum Thema „Zusammenhalt“ geschaffen.
Tipps für 18 Streetart-Hotspots in Bayern gibt es hier.
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erlebe.bayern
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