Karpfen und Kayak!
Foto: erlebe.bayern/Tobias Gerber
Dort werden aber auch Äschen, Hechte, Waller, Huchen sowie Saiblinge, Renken und Zander gefangen. Über 11.700 Teiche im fränkischen Aischgrund und bei Tirschenreuth liefern zudem seit Jahrhunderten gesunden Karpfen. Dazu kommen rund 100.000 Kilometer Bäche und Flüsse.
Radroute „Erlebniswelt Zoigl und Fisch“ im Land der 1.000 Teiche
Die Tirschenreuther Teichpfanne ist ein stiller Ort, an dem Geschichte und Genuss verschmelzen. Wer durch Europas größte zusammenhängende Teichlandschaft radelt, reist auch durch die Zeit. Zwischen alten Zisterzienserbauten und traditionsreichen Zoiglstuben, zwischen Natur und Kultur.
Die Etappen der Radroute „Erlebniswelt Zoigl und Fisch“ verbindet Fischgenuss und frisch gezapftes Zoigl-Bier zu Stationen einer Reise durch das Stiftland.
Foto: erlebe.bayern/André Schösser
4.700 Teiche gibt es im Landkreis Tirschenreuth, und das seit fast 1.000 Jahren. Im Jahr 1133 betraten die Zisterziensermönche dieses sumpfige, für den Ackerbau ungeeignete Land. Sie machten aus der Not der wasserundurchlässigen Böden eine Tugend und wurden zu Meistern der Fischzucht.
So entwickelten sich die Teiche zu einem Symbol der Schöpfungskraft und des Willens der Klosterbrüder, die Natur nach ihren Vorstellungen zu formen. Seitdem glitzern in der Tirschenreuther Teichpfanne wie auch rund um Schwandorf heute noch über 14.000 Teiche und Weiher.

Foto: erlebe.bayern/André Schösser

Foto: erlebe.bayern/André Schösser

Foto: erlebe.bayern/André Schösser
Nachhaltige Fischerei
Traditionelle Fischteiche gehören übrigens zu den artenreichsten Lebensräumen. Sie nehmen große Regenmengen auf und sind wichtiger Lebensraum für zahlreiche Vogel-, Insekten- und Amphibienarten. In den Schilf- und Uferbereichen nisten Wasservögel, die Flachwasserzonen und das Uferröhricht sind unverzichtbare Rückzugsorte für Erdkröten, Moorfrösche, grüne Teichfrösche und Molche.
Fisch aus Bayern ist extrem nachhaltig. Keine langen Transportwege, keine Zerstörung durch Beifang, keine Überfischung der Weltmeere, extensive und naturnahe Aufzucht: Karpfen etwa ernähren sich vorwiegend natürlich von Kleinstlebewesen und Pflanzenteilen im Teich, das macht zusätzliche Fütterung obsolet.

Foto: erlebe.bayern/Klaus Fengler

Foto: erlebe.bayern/Tobias Gerber

Foto: erlebe.bayern/Tobias Gerber
Die Inselfischer vom Chiemsee
Schon in sechster Generation führen Tassilo und Florian die Chiemseefischerei Lex auf der Fraueninsel. Das Gelände, auf dem das Familienhaus steht, ist seit 400 Jahren von Fischern bewohnt. Heute führen die Zwillinge Tassilo und Florian Lex gemeinsam mit ihrem Vater Thomas die Fischerei.
Am Chiemsee gibt es sechzehn Berufsfischer. Sie alle müssen strenge Regeln einhalten, die sie im Rahmen der Fischereigenossenschaft des Chiemsees selbst festlegen – für eine nachhaltige Fischerei, die der Natur und auch den Fischern zugutekommt.
Die Schonzeiten, in denen die Fische laichen, müssen eingehalten werden. Bei der Renke ist das von etwa Oktober bis Januar der Fall. Im Winter werden vor allem Zander gefischt, mit Netzen, die größere Maschen haben.

Foto: erlebe.bayern/Klaus Fengler

Foto: erlebe.bayern/Klaus Fengler

Foto: erlebe.bayern/Klaus Fengler
Auf dem Gelände der Familie Lex findet in einem kleineren Häuschen die Verarbeitung der Fische statt. Ausnehmen, entschuppen, filetieren, räuchern. Mittags wird der Fisch im holzverkleideten Laden verkauft. Beliebt sind die frischen Renken-Semmeln in zwei Variationen: mit frisch geräuchertem Renken-Filet, Sahnemeerrettich und Pfeffer oder mit Renken-Filet, gebeizt nach Matjesart, Crème fraîche und Zwiebeln. Vom See auf die Hand, sozusagen. Frischer geht’s nicht.
Kajakfahren und Stand-up-Paddling auf dem See sind Aktivitäten, die auch Tassilo und Florian gerne betreiben, wenn sie mal Freizeit haben. Ein Geheimtipp: ein Abstecher auf die kleine Krautinsel.
Flussabenteuer in Bayern
Ganz andere Biotope sind Bayerns Flüsse. Die längsten sind der Main (407 Kilometer), die Donau (380 Kilometer), die Isar (270 Kilometer) und der Inn (218 Kilometer). Auch hier finden sich tolle Möglichkeiten für Wassersportler – und für Fischliebhaber. Gefangen werden dort vor allem Hecht, Zander, Barsch, Waller, Brachse und Rotauge. Auf dem Fluss lässt sich die Landschaft in einem ganz anderen Tempo und einer neuen Perspektive erleben. Mit Floß, Schlauchboot, Kanu oder Kajak.

Foto: Naturpark Altmühltal

Foto: erlebe.bayern/Klaus Fengler
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