Zoologie:Wo die Riesentiere wohnten

(Foto: Peter Trusler, Monash University)

Bis vor etwa 45000 Jahren bevölkerten riesige Tiere, darunter bis zu sieben Meter lange Echsen, den australischen Kontinent. Vermutlich war es der Mensch, der sie ausgerottet hat.

Von Ali Vahid Roodsari

Kängurus, die mehr als 450 Kilo wogen und über sieben Meter lange Echsen: Das ist nur ein kleiner Teil der Megafauna, die vor mehr als 45 000 Jahren das heutige Australien bewohnte. Doch irgendwann verschwanden die riesigen Tiere. Forscher vermuteten bisher, dass eine gravierende Veränderung des Klimas der Grund dafür war. Eine neue Studie in der Fachzeitschrift Nature Communications legt jetzt nahe: Wahrscheinlich war es der Mensch, der die Tiere gejagt und ausgerottet hat. Zu diesem Ergebnis kamen die Wissenschaftler durch die Analyse von Sedimenten aus dem Grund des Indischen Ozeans vor der Südwestküste Australiens. In Schichten, die vor 150 000 bis 45 000 Jahren entstanden sind, entdeckten sie viele Sporen eines Pilzes, der auf dem Kot von Pflanzenfressern wuchs. Das ist ihrer Ansicht nach der Beweis, dass in der Zeit, in der diese Sedimente entstanden sind, viele Säugetiere das Gebiet bewohnten. In jüngeren Schichten aus der Zeit, in der die ersten Menschen nach Australien kamen, sinkt die Zahl der Pilzsporen dann rapide - ein Hinweis darauf, dass es auch die Tiere nicht mehr gab. Einen signifikanten Klimawandel habe es zum Zeitpunkt des Verschwindens der Riesentiere nicht gegeben, so die Forscher.

© SZ vom 23.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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