Zoologie:Wieder da

Forscher haben die Wildkatzenverbreitung in Deutschland mittels Haarproben untersucht. Dafür haben sie in Wäldern Lockstöcke mit Baldrian aufgestellt, an denen sich Katzen gerne reiben.

Wildkatzen sind in Deutschland weiter verbreitet als bislang angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung. Im Hauptverbreitungsgebiet der scheuen Tiere von Nordbayern über Hessen bis Südniedersachsen sowie von Eifel, Hunsrück und Pfälzerwald im Westen bis zum Thüringer Wald im Osten gebe es kaum noch größere Waldgebiete ohne sie, teilte die Gesellschaft am Dienstag in Frankfurt mit. Als neue Verbreitungsgebiete sind der Studie zufolge der Kottenforst bei Bonn und der Arnsberger Wald in Nordrhein-Westfalen hinzugekommen. Nichtsdestotrotz sei die Wildkatze aber nach wie vor eine seltene Art. Für ihre Untersuchung werteten die Wissenschaftler mehr als 6000 DNA-Proben aus. Auf diese Weise identifizierten sie 2220 Wildkatzen-Individuen, rund 300 Hauskatzen und 86 Mischlinge. Die Proben waren zwischen 2007 und 2013 in allen größeren zusammenhängenden Waldgebieten vor allem an mit Baldrian eingeriebenen Lockstöcken gesammelt worden. Das zieht Wildkatzen an, sie reiben sich daran und hinterlassen so Haare für genetische Analysen.

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