Yosemite:Pestfall im Nationalpark

Im Yosemite-Nationalpark hat sich vermutlich ein zweiter Mensch in diesem Jahr mit dem Erreger der Pest infiziert. Als Überträger kommt ein Nagetier in Frage.

Im kalifornischen Yosemite-Nationalpark hat sich offenbar ein zweiter Mensch in diesem Jahr mit dem Erreger der Pest infiziert. Wie das Amt für öffentliche Gesundheit berichtet, traten bei einem Touristen aus Georgia Pestsymptome auf, nachdem dieser Anfang August unter anderem durch das weltberühmte Yosemite-Tal gereist war. Nähre Angaben zur Person oder ihrem Gesundheitszustand machte eine Sprecherin nicht.

Es kann zwar nicht ausgeschlossen werden, dass es an einem anderen Ort auf der Reise zu der Infektion kam. Nachdem allerdings unlängst bereits eine Schülerin aus Los Angeles nach einem Besuch in dem Nationalpark positiv auf die Krankheit getestet worden war, vermuten Vertreter der Behörde, dass auch dieser Fall seinen Ursprung im Yosemite hat. Das Mädchen wurde behandelt und erholt sich derzeit von der Krankheit. Es sind die ersten Pestfälle seit dem Jahr 2006 in Kalifornien. Seit 1970 gab es in dem Bundesstaat 42 Infektionen, neun verliefen tödlich.

Die Pest wird von Flöhen übertragen, die zum Beispiel auf Eichhörnchen, Streifenhörnchen und anderen Nagetieren leben. Der Campingplatz, auf dem das Mädchen übernachtet hatte, wurde gesperrt und desinfiziert. Ein weiterer Zeltplatz wurde ebenfalls vorübergehend geschlossen, nachdem dort zwei tote Eichhörnchen gefunden worden waren, die den Pesterreger trugen. Insgesamt gibt es 13 Campingplätze in dem Tal, das jedes Jahr von vier Millionen Menschen besucht wird.

Zwischen einem und 17 Menschen infizieren sich in den USA pro Jahr mit der Pest, so die US-Seuchenschutzbehörde CDC auf ihrer Webseite. Wird die Infektion rechtzeitig erkannt, lässt sie sich meist gut mit Antibiotika behandeln. In diesem Jahr hatten sich bereits zwei Menschen in Colorado infiziert, die beide starben.

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