Weltraum:Smog auf dem Mond

45. Jubiläum der Mondlandung von ´Apollo 11"

Irgendwann dürfte auch Buzz Aldrins Fußabdruck im Staub verschwinden.

(Foto: NASA/dpa)

Mal abgesehen davon, dass auf dem Erdtrabanten Luft zum Atmen sowieso fehlt, ist es dort auch noch recht staubig: Die häufigen Meteoriteneinschläge wirbeln offenbar eine wabernde Wolke aus Nanopartikeln auf, die weit hinaus ins All reicht.

Von Marlene Weiß

Der Mond ist offenbar von einer großen, wabernden Wolke sehr feinen Staubs umgeben, aufgewirbelt von Meteoriten-Einschlägen (Nature Geoscience). Das schließen Forscher um Diane Wooden vom Nasa Ames Research Center in Kalifornien aus Daten der Nasa-Mondsonde Ladee, die bis 2014 den Erdtrabanten umrundete.

Anders als die Erde hat der Mond keine dichte Luft-Atmosphäre, sondern nur eine hauchdünne Hülle aus Gasen und Staub. Darum verglühen kleine Objekte aus dem All dort nicht wie Sternschnuppen auf der Erde, sondern schlagen ein. Wenn der Mond auf Brocken-Schwärme wie im August die Perseiden oder im Januar die Quadrantiden trifft, gibt es teils stündlich einen so heftigen Aufprall, dass das getroffene Gestein aufglüht; diese Lichtblitze kann man mit Teleskopen sogar von der Erde aus beobachten.

Was man nicht so leicht sieht, ist der dabei aufgewirbelte Staub. Ein Staubdetektor an Bord von Ladee hatte bereits eine grobe Staubschicht gemessen, die den Mond in bis zu 100 Kilometern Höhe umgibt. Wooden und ihre Kollegen analysierten nun, wie das Sonnenlicht auf den Aufnahmen von zwei Ladee-Teleskopen gebrochen wird. Daraus folgern sie, dass der Mond von einer zweiten, noch viel weiter ins All reichenden Schicht kleinster Partikel umgeben ist. Ihre Durchmesser schätzen sie auf zehn bis 30 Nanometer. Im Januar, zur Zeit des Quadrantiden-Hagels, scheint diese Nanoteilchen-Schicht etwa viermal dicker zu sein als sonst.

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