Weltklima:Sorge um die Welt

Die großen Ölverbraucher und -erzeuger der Erde zeigten sich bei den Verhandlungen des Klimaberichtes besonders widerspenstig. Zu hoffen bleibt, dass die Weltgemeinschaft nicht erst dann gegensteuert, wenn der angestiegene Meeresspiegel auch die Landungsstege von New York und Schanghai überspült.

Patrick Illinger

Es war zu erwarten, dass die großen Ölverbraucher dieser Erde ebenso wie die Ölerzeuger bei den politischen Schlussverhandlungen zum zweiten Teil des diesjährigen UN-Weltklimaberichts besonders widerspenstig agieren würden.

Anders als im ersten Teil des Berichts ging es diesmal nicht um abstrakte Physik, sondern um die konkreten Bedrohungen für sämtliches Leben auf der Erde. Das geht jeden Menschen an, und es kann jeder verstehen, ohne Experte für Atmosphärenphysik oder Fachmann für den Handel mit Emissionszertifikaten zu sein.

Der am Freitag veröffentlichte zweite Teil des Weltklimaberichts macht den Klimawandel anschaulich, und ist mehr als die anderen Teilberichte dazu geeignet, Besorgnis zu erzeugen - jene Ingredienz, die leider nötig ist, um Menschen zum Handeln zu bewegen.

Das war den politischen Vertretern klar, als sie in der vergangenen Woche mit Wissenschaftlern um einzelne Worte und Satzstellungen im Abschlussbericht rangen. Es macht nun Mut, dass die Wissenschaft ihren Erkenntnisstand dennoch einigermaßen ungeschönt veröffentlichen konnte.

Die Hürden auf dem Weg zu einer internationalen Übereinkunft zur Begrenzung der Treibhausgase bleiben dennoch zahlreich und hoch. Dazu trägt der fast schon unglückliche Umstand bei, dass die größten Erzeuger von Treibhausgasen nicht jene Nationen sind, die von den Auswirkungen des Klimawandels am ehesten betroffen sein werden.

Zu hoffen bleibt, dass die Weltgemeinschaft sich rechtzeitig zum Gegensteuern entschließt, und nicht erst dann, wenn der angestiegene Meeresspiegel auch die Landungsstege von New York und Schanghai überspült.

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