Wattenmeer:Krabben-Klima

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(Foto: imago)

Im Wattenmeer sind Scholle und Kabeljau seltener, Krabben häufiger geworden. Wegen des Klimawandels und der damit verbundenen Wassererwärmung ziehen viele Tiere nach Norden.

In der Tierwelt des Wattenmeeres macht sich der Klimawandel bereits deutlich bemerkbar. Klassische Nordseearten wie Scholle und Kabeljau, die es kälter mögen, seien seltener geworden, berichten Meeresbiologen von der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung in Wilhelmshaven. Dafür gebe es mehr Seezungen und Krabben (Foto), die wärmere Temperaturen bevorzugen. Bei den "Aufsteigern" handle es sich nicht um eingeschleppte Spezies, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal Estuarine, Coastal and Shelf Science. "Das sind alles einheimische Arten." Der Anstieg der Nordseetemperatur habe die kälteliebenden Tiere weiter nordwärts ziehen lassen. Die Daten zeigen, dass sich die Artenzusammensetzung am stärksten in den Jahren 1988 und 2001 verändert hat. Grund ist nach Ansicht der Senckenberg-Wissenschaftlerin Ingrid Kröncke "der globale Klimawandel und die damit verbundene Erhöhung der Wassertemperatur". Strandkrabben seien beim heimischen Verbraucher weniger gefragt. "Die müssen dann eher nach China exportiert werden", sagt Kröncke. Wahrscheinlich sei, dass der Wandel sich weiter fortsetze. Ob es vielleicht auch den Krabben bald zu warm im Wattenmeer ist, lasse sich nicht vorhersagen.

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