Einfach das Maul aufzusperren, um Futter zu bekommen, kann ganz schön anstrengend sein. Forscher aus Berkeley in Kalifornien und Vancouver in Kanada haben das jetzt am Beispiel des Finnwals nachgewiesen, des zweitgrößten Tiers der Erde.
Wenn ein 20-Meter-Wal beim Untertauchen mit etwa 50 Kilometern pro Stunde sein Maul öffnet, strömen auf einen Schlag 60 bis 82 Tonnen Meerwasser hinein. Das Volumen des Tieres verdoppelt sich.
Das einströmende Wasser bremst den Wal auf einer halben Körperlänge bis zum Stillstand; um weiter zu fressen muss er seine ganze Körpermasse neu beschleunigen. Das ist so anstrengend, dass er schon nach sieben Versuchen auftauchen muss.
Das aufgenommene Wasser presst das Tier dann in ein paar Sekunden durch seine Barten, ein Filtersystem, in dem jedesmal elf Kilogramm Krill hängen bleibt. Ihm genügen daher im Schnitt vier Stunden Jagd am Tag (Marine Ecology Progress Series, Bd.349, S. 289, 2007).