Wahre Liebesdramen:Wo die Liebe tragisch endet

Shakespeares Romeo und Julia stehen für tragische Liebe. Doch es gibt historische Vorbilder.

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Kleopatra und Mark Anton Selbst Shakespeare widmete Anfang des 17. Jahrhunderts diesem Paar eine seiner Tragödien. Die ägyptische Königin Kleopatra bemühte sich um das Bestehen Ägyptens als eigenständige Großmacht neben der Weltmacht Rom. Zu diesem Zweck ging sie zuerst eine Affäre mit dem römischen Diktator Gaius Julius Caesar ein, dem sie einen Sohn gebar. Nach dessen Tod wurde sie die Geliebte des römischen Generals Marcus Antonius, der zusammen mit Octavian das zweite römische Triumvirat bildete. Drei Kinder gingen aus der Beziehung hervor. Antonius verlor schließlich den Kampf um die Alleinherrschaft über Rom gegen Octavian - vor allem, weil die ägyptischen Truppen ihn im Stich ließen. Nach der entscheidenden Schlacht erhielt er in Alexandria die Nachricht vom Selbstmord Kleopatras. Er stürzte sich in sein Schwert. Allerdings lebte er noch lange genug um zu erfahren, dass die Pharaonin gar nicht tot war. Angeblich ließ er sich zu ihr bringen und starb in ihren Armen. Danach bemühte sich Kleopatra erfolglos um Octavius, den späteren Kaiser Augustus. Sie hoffte, ihrem Sohn den ägyptischen Thron zu sichern. Doch Octavius ließ sich auf keine Beziehung ein. Aus Angst, als Kriegsgefangene nach Rom gebracht zu werden, so heißt es, brachte sich Kleopatra um, indem sie sich von einer Kobra beißen ließ.

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Heloise und Abelard Heloise war eine Gelehrte, die lesen und schreiben konnte - nicht gerade gewöhnliche Fähigkeiten für eine Frau des 12. Jahrhunderts. Und Petrus Abaelardus war ein französischer Philosoph und Scholastiker, der sich dem Primat der Vernunft verschrieben hatte. In Paris war Abaelardus ab 1114 Hauslehrer der jungen Frau, die auch seine Geliebte wurde. Als Heloisa schwanger wurde, flog die Beziehung auf und Abaelard zog sich den Zorn von Heloises Onkel und Vormund Fulbert, dem Subdiakon an der Kathedrale Notre-Dame von Paris, auf sich. Heloise floh zur Familie Abaelards nach Le Pallet und brachte einen Sohn zur Welt. Abaelard drängte Heloise, sich ins Konvent von Argenteuil zurückzuziehen. Heimlich aber heiratete er sie. Fulbert hatte jedoch offenbar den Eindruck, der Gelehrte hätte sein Mündel abgeschoben. Er ließ ihn von seinen Dienern überfallen und entmannen. Daraufhin ging Abaelardus als Mönch in die Abtei Saint-Denis, Heloise wurde Nonne im Benediktinerinnenkloster Sainte-Marie von Argenteuil. Die zwei sahen sich nie wieder - doch es folgte einer berühmtesten Briefwechsel des Mittelalters.

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Mumtaz Mahal und Shah Jahan Eines der berühmtesten Gebäude der Welt hat seinen Ursprung in einer Liebesgeschichte mit tragischem Ende. 14 Kinder gebar Mumtaz Mahal, die Lieblingsfrau des Großmoguls von Indien, ihrem Mann Shabuddin Mohammed Shah Jahan. Doch die 14. Geburt überlebte sie nicht. Der unglückliche Herrscher befahl die Errichtung ein riesigen Grabmals. In den Jahren 1631 bis 1648 errichteten mehr als 20.000 Handwerker daraufhin das Taj Mahal in Agra im indischen Uttar Pradesh. 1658 wurde Sha Jahan von einem seiner Söhne entmachtet, 1666 starb er und wurde neben seiner Lieblingsfrau in dem 58 Meter hohen Mausoleum beigesetzt.

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Inês de Castro und Prinz Peter Als sich der portugiesischen Thronfolger Peter im 14. Jahrhundert in eine Hofdame seiner Frau Constanca Manuel verliebte, war das Schicksal von Inês de Castro besiegelt. Zuerst zwang Peters Vater, König Alfons IV. sie 1344, das Land zu verlassen. Doch als Constanca Manuel nach der Geburt des Thornerbens verstarb, holte Peter seine Geliebte zurück und - so wird vermutet - heiratete sie. Vier glückliche Jahre hatte das Paar in Coimbra, in denen drei Kinder zur Welt kamen. Doch nun gab es Kinder von zwei Frauen, die als Erben Peters in Frage kamen - und das bedeutete erhebliches politisches Konfliktpotential. Auch fürchtete man im benachbarten Königreich Kastilien, wo die Familie von Inês de Castro lebte, dass sich Peter zugunsten der de Castros in die dortige Politik einmischen würde. Um Konflikte zu vermeiden, beschloss Alfons IV., seine Schwiegertochter aus dem Weg zu schaffen. Er klagte sie des Hochverrats an, verurteilte sie zum Tode und schickte Mörder in das Landhaus bei Coimbra. Peter war in dieser Zeit auf der Jagd. Als er zurückkam und seine enthauptete Frau fand, schwor er Rache. Der folgende Feldzug des Thronfolgers gegen seinen Vater führte zum Bürgerkrieg, den Peter jedoch nicht gewinnen konnte. Schließlich unterwarf sich der Sohn und beide gelobten, das Geschehene zu vergessen.

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Queen Victoria und Prinz Albert 40 Jahre überlebte die britische Königin Victoria ihren Ehemann Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Nach seinem Tod 1861 zog sie sich fast gänzlich aus der Öffentlichkeit zurück. Die Mutter von neun Kindern war und blieb Witwe und trug bis zu ihrem Tod 1901 nur noch schwarze Kleider. Dabei war sie bei dem Gedanken an eine Heirat ursprünglich nicht begeistert gewesen. Doch 1839, als Victoria Albert zum ersten Mal begegnete, schrieb sie in ihr Tagebuch: "Er ist schön." Nach der Verlobung hielt sie dort fest: "Ich bin der glücklichste Mensch." Die britische Öffentlichkeit reagierte auf die geplante Hochzeit eher ablehnend und reimte Spottverse, die sagten, Albert nähme Englands dicke Königin nur wegen des dicken Geldsackes zur Frau. Prinz Albert starb im Alter von 42 Jahren. Und Victoria stellte fest: "Mein Leben als glücklicher Mensch ist zu Ende! Die Welt ist für mich zu Ende! Wenn ich doch weiterleben muss, so ist es um unserer vaterlosen Kinder Willen." Sie beerdigte ihren toten Gatten im Mausoleum von Frogmore bei Schloss Windsor, das sie für sie beide hatte bauen lassen. Nach ihrem Tod wurde sie neben ihm beigesetzt.

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Queen Elisabeth und ihre Liebhaber Als tragisch lassen sich die Beziehungen zwischen Queen Elisabeth und ihren Liebhabern bezeichnen. Elisabeth, die 1533 als Tochter von Heinrich dem VIII. zur Welt gekommen war, erhielt den Spitznamen "jungfräuliche Königin", weil sie nie heiratete. Eine Beziehung hatte sie aber möglicherweise mit ihrem Jugendfreund Robert Dudley. Dieser war allerdings verheiratet. Gerüchte sagten, Dudleys Frau Amy Robsarts tödlicher Sturz von einer Treppe sei Unfall gewesen, sondern ein Mord im Auftrag der Königin. Doch eine Heirat war nun wegen des Verdachts gegen Elisabeth unmöglich. Auch Robert Devereux, der 2. Earl of Essex, stand im Verdacht, ein Liebhaber der Königin zu sein. Doch er heiratete eine andere Frau, ohne Elisabeth zu fragen. Nachdem er mehrere Schlachten in Irland verloren hatte, wurde er in England unter Hausarrest gestellt. 1601 versuchte er sich an einem Staatsstreich. Er scheiterte, wurde zum Tode verurteilt und hingerichtet. Weitere mutmaßliche Liebhaber waren Francois Hercule de Valois, Sir Christopher Hatton; Thomas Heneage; Edward de Vere; Sir William Pickering und Sir Walter Raleigh. Doch offenbar hatte Elisabeth einfach kein Glück bei der Wahl ihrer Geliebten. Sie starb, ohne geheiratet zu haben.

Bild: Elisabeth und Robert Dudley beim Tanz/oh

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