Wärmekamera:Infrarot-Aufsatz ermöglicht Wärmebilder auf Smartphones

Wärmekamera: Infrarotaufnahme eines Fahrradfahrers

Infrarotaufnahme eines Fahrradfahrers

(Foto: Flir One)

Eine neue Infrarot-Kamera lässt sich auf Smartphones stecken. Das ermöglicht gewöhnlichen Nutzern Nachtaufnahmen. Bislang war der Hersteller eher Soldaten ein Begriff.

Von Andreas Wenleder

Mit dem Smartphone nachts Tiere im Wald filmen oder undichte Fenster schnell aufspüren: Bisher waren Wärmebildkameras zu teuer oder zu sperrig für gewöhnliche Nutzer. Der US-Wärmebildspezialist Flir verspricht jetzt eine Infrarotkamera für die Hosentasche. Das System Flir One lässt sich wie eine Schutzhülle auf die iPhone-Modelle 5 und 5S aufstecken und macht Infrarotstrahlen von Lebewesen und Gegenständen sichtbar. Diese Wärmestrahlen sind für das Auge nicht zu sehen, da ihre Wellenlängen außerhalb des sichtbaren Bereichs liegen.

Die Aufsteckkamera kann die Infrarotstrahlung aufnehmen und somit Wärme und Kälte anzeigen. Das alleine ergäbe aber nur verschwommene Bilder, in denen helle und dunkle Flächen oder verschiedene Farben die Temperaturunterschiede sichtbar machen. Das System schaltet deshalb eine zweite Kamera, die im sichtbaren Bereich des Lichts arbeitet, mit dem Infrarotbild zusammen, und legt die Bilder übereinander. Dadurch soll das Bild detailreicher und schärfer werden. Die Kamera lässt sich auch als Thermometer nutzen, etwa um unterwegs Fieber zu messen.

Neben der Schutzhülle mit den zwei Kameras müssen Nutzer eine App des Unternehmens installieren, damit die Technik funktioniert. Auch Filmen ist damit möglich, allerdings nur mit wenigen Bildern pro Sekunde, die Videos laufen daher bislang nur ruckelnd.

Noch ist die Aufsteckkamera nur in den USA erhältlich, für einen Preis von rund 350 US-Dollar. Bis zum Ende des Jahres will das Unternehmen die Technik auch in weiteren Ländern anbieten. Bislang ist der Hersteller Flir eher im Militärsegment tätig. Er beliefert die Streitkräfte vieler Länder mit Nachtsichtgeräten und Detektoren.

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