Vulkanausbruch am Meeresboden:Es brodelt unter den Kanaren

Ein Vulkanausbruch am Meeresboden vor der Südspitze der Kanareninsel El Hierro macht den spanischen Behörden Sorgen - und sorgt für spektakuläre Bilder.

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Aus der Ferne besehen, ist alles schön, schrieb Tacitus in seinen "Annalen". Diese These bestärken aktuelle Aufnahmen des Nasa-Satelliten Earth-Observing-1 von den vulkanischen Aktivitäten vor La Restinga, einem Ort an der Südspitze der Kanareninsel El Hierro. Eine türkisgrüne Wolke breitet sich unter Wasser aus, an ihrer breitesten Stelle etwa fünf Kilometer weit. Sie besteht aus vulkanischen Gasen und Gestein sowie aus Sedimenten des Meeresbodens. Seit Mitte Juli hat der Grund um die westlichste und kleinste der sieben kanarischen Hauptinseln mehr als 10.000-mal gebebt. Am 10. Oktober registrierte das spanische Instituto Geográfico Nacional erstmals Vulkanausbrüche im Meer - seitdem sind die Bewohner La Restingas evakuiert. Aktuell zittert der Meeresboden in 100 Metern Tiefe, und das Meerwasser hat sich um elf Grad auf 35,3 Grad Celsius erwärmt. Ob eine neue Insel entstehen wird, ist noch unklar. (SZ vom 9.11.2011/pom)

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An der Wasseroberfläche sorgen die Ausbrüche für spektakuläre Bilder.

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Wegen der Erdbeben und der verstärkten Vulkanaktivität hat die Regionalregierung der Kanaren bereits Straßensperren und die Evakuierung von Wohnhäusern an der Südspitze der Insel Hierro angeordnet.

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Der Vulkan auf dem Grund des Atlantiks hat rauchende Magma-Brocken an die Meeresoberfläche geschleudert.

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Das Wasser nahm vor der Südküste der Insel eine dunkle Farbe an.

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Der Unterwasser-Vulkan ist offenbar am 10. Oktober als Riss am Meeresboden in 300 Metern Tiefe entstanden.

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Dem Wissenschaftsministerium zufolge tritt an zwei Stellen Magma aus. Der Vulkan ist 100 Meter hoch und hat einen Kraterdurchmesser von 120 Metern.

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Der Magma-Austritt löste ein großes Fischsterben aus.Der Austritt von Gasen und Magma-Partikeln hat offenbar dazu geführt, dass dem Meerwasser der Sauerstoff fehlte. Daran sollen zuerst die größeren Fische gestorben sein, die viel Sauerstoff benötigen, und später die kleineren.

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(Foto: dpa)

Wie die Regionalregierung mitteilte, schließen Experten nicht aus, dass es zu einem weiteren unterseeischen Vulkanausbruch vor der Insel kommen könnte. El Hierro ist mit rund 270 Quadratkilometern und 10.000 Einwohnern die kleinste und am dünnsten besiedelte Insel der Kanaren.

© SZ/dpa/AFP/dapd/mcs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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