Eine deutsche Historikerin, die einen verschollenen Inka-Schatz sucht. Ein französischer Priester und eine atheistische Journalistin aus Irland, die in Südamerika ein Wunder überprüfen. Und ein peruanischer Biologe, der ein unglaubliches Fossil entdeckt. Es sind sehr unterschiedliche Charaktere, die sich auf den Weg in den Dschungel von Peru machen und dort in einen Kampf auf Leben und Tod geraten. Was nach einem Abenteuerroman klingt, ist tatsächlich eine abenteuerliche, aber durchaus ernsthafte Auseinandersetzung mit den Themen Religion, Glaube, Atheismus und Evolution.
Markus C. Schulte von Drach, Wissenschaftsredakteur bei Süddeutsche.de, hat sich in seinem dritten Buch bewusst auf ein Experiment eingelassen: Eine Mischung aus Roman und Sachbuch. Er greift auf die Methode von Vorbildern wie Dostojewski zurück: Im Dialog entwickeln die Figuren ihre Standpunkte zu den großen Fragen des Woher und Wohin, zum Ursprung des Glaubens. Zugleich sind sie gezwungen, sich auch praktisch mit den dramatischsten Aspekten des Lebens auseinanderzusetzen. Ihre Suche findet statt im Schatten von Liebe, Glaube, Hoffnung, Neugier, Tod und Verzweiflung.
Markus C. Schulte von Drach: Mythos. Springer Spektrum, Heidelberg 2013. 570 S., 29,95 Euro.