Taube, Fink und Star: Bahnsteig leer gepickt? Kein Problem, die nächste Metro kommt bestimmt. Dann steigen stadterprobte Tauben ein, fahren los und suchen, was Fahrgäste drinnen fallengelassen haben. Spätestens nach dem Ausstieg wird sich an der nächsten Station wieder Futter finden lassen, wie die New Yorker Vögel wissen. Subway-Reinigungskräfte haben verwunderten Ornithologen detailliert beschrieben, wie manche Vögel sich an die urbane Wildbahn anpassen: Sie nutzen sie - auf ihre Art - so ähnlich wie der Mensch.
Dass dies, wie auch beim Menschen, nicht immer unproblematisch ist, beobachtete der amerikanische Biologe John Swaddle an Zebrafinken: Die Vogelpaare legten aufgrund urbaner Reizüberflutung ihre lebenslange Treue ab und leben im Lärm der Städte, in dem die Rufe des Partners untergehen, heute vorwiegend promisk. Imitationsbegabte Singvögel wie Stare hingegen lieben die vielen Geräusche und singen mit wachsender Vorliebe nervige Handyklingelmelodien nach, wie Biologen aus deutschen und britischen Städten berichten.
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