Verhaltensbiologie:Kampfflieger

Wenn Drohnen in den Lebensraum von Tieren eindringen, kann es zu Konfrontationen kommen. Meist zieht das Fluggerät den Kürzeren. Doch Umweltschützer sorgen sich auch um die Natur.

Von Tina Baier

Wären die Kameraleute etwas aufmerksamer gewesen, sie hätten die Ereignisse vielleicht vorhersehen können. Mit einem ferngesteuerten Fluggerät, einer Kamera-Drohne, wollten sie eine Schimpansenfamilie im niederländischen Zoo von Arnheim ansteuern und die Tiere "aus ungewöhnlichen Winkeln" filmen. Schon beim Probeflug mit ausgeschalteter Kamera schnappten sich mehrere Schimpansen einen Stock, als sich die Drohne näherte. Was die Tiere vorhatten, begriffen die Menschen aber erst, als der Quadrocopter zum zweiten Mal brummend über dem Gehege kreiste. Vor laufender Kamera griff das Affenweibchen Tushi an und holte das Fluggerät mit zwei gezielten Stockschlägen vom Himmel. Das Ereignis wurde in der Fachzeitschrift Primates veröffentlicht, die Aufnahmen sind auf Youtube zu sehen. Das Video mit der sichtlich empörten Schimpansin wurde mehr als drei Millionen Mal angesehen.

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