Verhaltensbiologie:Gute Laune lässt Affen länger leben

Forscher wollten wissen, wie glücklich Orang-Utans im Zoo sind. Die entsprechenden Fragebögen mussten natürlich die Tierpfleger ausfüllen. Aus diesen geht hervor: Gutgelaunte Orang-Utans haben eine höhere Lebenserwartung.

Esther Göbel

In Gefangenschaft lebende Orang-Utas werden vermutlich deutlich älter, wenn sie ein glückliches Leben führen können.

Sommer im Allwetterzoo

Ein Orang-Utan im Allwetterzoo in Münster schützt sich vor der Sonne.

(Foto: ddp)

Dies berichten Wissenschaftler um den Psychologen Alexander Weiss von der University of Edinburgh in einer Studie im Fachblatt Royal Society Biology Letters (online). Die Forscher hatten 113 Tierpfleger aus 42 Zoos einen Fragebogen ausfüllen lassen, mit dem sie das Wohlgefühl von 184 Tieren ermittelten.

So mussten die Wärter unter anderem beantworten, wie oft die ihnen anvertrauten Tiere gut oder schlecht gelaunt waren und wie sehr die Affen die Gesellschaft anderer Tiere genossen.

Auch wurden die Pfleger gefragt, wie glücklich sie sich selber einschätzen würden, wenn sie die Position der Affen einnehmen würden.

Während der sieben Jahre andauernden Studie starben 31 Orang-Utans. Diejenigen Tiere, die von ihren Wärtern als glücklich eingeschätzt wurden, lebten im Schnitt elf Jahre länger als ihre unglücklichen Artgenossen. Männliche Tiere starben während des Untersuchungszeitraums etwa doppelt so häufig wie Weibchen.

Über die Frage, wie ein höheres Glücksgefühl im Detail die Lebensdauer der Orang-Utans beeinflusst, spekulieren die Forscher noch.

Aus Zwillings- und Familienstudien an Menschen weiß man, dass subjektiv empfundenes Glück auch genetische Ursachen hat.

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