Verhaltensbiologie:Familie macht Mäuse zahm

Für junge Weißfußmäusen ist es äußerst wichtig, dass sie mit beiden Eltern aufwachsen. Fehlt der Vater, sind sie aggressiver und zeigen insgesamt ein gestörtes Sozialverhalten.

Wachsen Weißfußmäuse ohne Vater auf, sind sie aggressiver und zeigen insgesamt ein gestörtes Sozialverhalten verglichen mit Artgenossen, die mit beiden Elternteilen groß werden.

Das berichten Forscher um Francis Bambico vom Zentrum für Abhängigkeit und geistige Gesundheit in Toronto im Fachmagazin Cerebral Cortex (online). Die Forscher hatten Weißfußmäuse aus Kalifornien untersucht, die monogam leben und ihre Jungen normalerweise gemeinsam aufziehen.

Am deutlichsten zeigte sich der Einfluss der fehlenden Väter bei Weibchen. Diese reagierten auch empfindlicher als vaterlose Männchen auf das Aufputschmittel Amphetamin. Tiere, die nur mit ihrer Mutter aufgewachsen waren, zeigten zudem Veränderungen in einer Hirnregion namens Präfrontaler Kortex.

Dieser beeinflusst unter anderem das Sozialverhalten. Unklar ist, inwieweit sich die Ergebnisse aus den Mausversuchen auf Menschen übertragen lassen.

Ein Unterschied besteht zum Beispiel darin, dass die jungen Nager keine andere Gesellschaft als ihre Familienmitglieder hatten - eine Situation, die auf Kinder kaum zutrifft.

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