Urzeit-Räuber:Zu langsam für den T. rex

Wer einem Tyrannosaurus begegnet, der sollte nicht auf Schnelligkeit setzen. Britischen Forschern zufolge konnten Raubsaurier wie T. rex und Allosaurus schneller laufen als wir.

Wer den Film "Jurassic Park" gesehen hat, weiß: Man muss schon Gas geben, um einem Tyrannosaurus zu entkommen.

Urzeit-Räuber: Das ist zum Glück nur eine Tyrannosaurus-Attrappe. Denn: Weglaufen hätte nichts genutzt.

Das ist zum Glück nur eine Tyrannosaurus-Attrappe. Denn: Weglaufen hätte nichts genutzt.

(Foto: Foto: dpa)

Doch wie schnell diese Riesen der Urzeit tatsächlich waren, wusste Regisseur Steven Spielberg natürlich nicht. Und es wurde bereits vermutet, dass die sechs Tonnen schweren Dinosaurier eher langsam waren.

Forscher der University of Manchester dagegen haben nun festgestellt, dass die Raubsaurier eine Geschwindigkeit von bis zu 28,8 Kilometer pro Stunde erreichen konnten.

Wären Menschen und Dinosaurier sich vor 150 Millionen Jahren begegnet, hätte lediglich ein richtig guter Sprinter die Chance gehabt, dem Tier wegzulaufen.

Die meisten von uns wären dagegen zur Beute des T. rex geworden. Denn Weltrekord-Läufer kommen zwar über kurze Strecken auf 36 Kilometer pro Stunde - doch normalerweise liegt die Geschwindigkeit des Menschen bei nur 28,4 Kilometer pro Stunde.

Festgestellt haben das Dino-Tempo der Biomechaniker William Irvin Sellers und der Paläontologe Phillip Lars Manning mit Hilfe von Computersimulationen. Die britischen Forscher nutzten Daten über den Skelettaufbau und die Muskeln von Emu, Strauß und Mensch sowie entsprechende Informationen über verschiedene zweibeinige Saurier.

Wie die Briten in den Proceedings der Royal Society (DOI: 10.1098/rspb.2007.0846) berichten, lassen sich Gewicht und Aufbau der Sauriermuskeln nur schwer bestimmen.

Trotzdem nutzten sie die Simulationen, um weitere Geschwindigkeiten zu berechnen: Demnach wäre selbst der schnellste Mensch der Welt einem 1,6 Meter langen Velociraptor nicht entkommen - die erreichten immerhin knapp 40 Kilometer pro Stunde. Genauso schnell war der sechs Meter lange Dilophosaurus.

Und haarig würde es selbst für Weltklasseläufer, wenn ihnen ein zwölf Meter langer Allosaurus auf den Fersen wäre. Der Raubsaurier kam auf 33,8 Kilometer pro Stunde.

Kleiner, aber erheblich schneller, war offenbar der nur drei Kilo schwere Compsognathus. Mit bis zu 64 Kilometern pro Stunde müsste das Tier in einer Ortschaft schon auf die Bremse treten.

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