Top Ten der skurrilsten Arten:Affen, die tanzend den Sonnenaufgang begrüßen

Nur ein Bruchteil der Tier- und Pflanzenarten ist bisher bekannt. Zu den eigenartigsten Entdeckungen des Jahres 2012 gehören ein fleischfressender Schwamm, ein winziger Frosch - und ein Affe mit leuchtend blauem Geschlechtsteil und Rhythmusgefühl.

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Die skurrilsten Entdeckungen 2012

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Nur ein Bruchteil der Tier- und Pflanzenarten auf der Erde ist bisher bekannt. Zu den eigenartigsten Entdeckungen des Jahres 2012 gehören ein winziger Frosch, ein Affe mit leuchtend blauem Geschlechtsteil und ein fleischfressender Schwamm. Ein paar von ihnen wurden eigentlich schon vor langem gefunden, aber erst jetzt als neue Arten beschrieben. Die Universität von Arizona in Tempe hat für ihre jährlich erscheinende Liste zehn Arten ausgewählt.

Erstmals seit 28 Jahren entdeckten Biologen in Afrika eine neue Affenart, das Lesula-Äffchen (Cercopithecus lomamiensis). Es lebt versteckt in der Region Lomami in der Demokratischen Republik Kongo. Das Tier hat mehrere interessante Auffälligkeiten: Die Forscher beschreiben seine Augen als "menschenähnlich". Männliche Exemplare fallen außerdem durch einen leuchtend blauen Hautstreifen an ihrem Hinterteil und am Geschlecht auf. Zusammen mit den Weibchen sollen sie den Sonnenaufgang laut mit einer ihnen eigenen Art von Affentanz begrüßen. Traurig: Einem Bericht der Fachzeitschrift PLOS One werden die Äffchen von Jägern bedroht.

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Stolz thront er auf einem Zehn-Cent-Stück: Dieser Frosch ist mit sieben Millimetern das kleinste bekannte Wirbeltier der Welt und heißt Paedophryne amanuensis. Wenn er nicht auf Geldstücken sitzt, lebt er in den Regenwäldern von Papua-Neuguinea.

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Was wie ein futuristischer CD-Ständer aussieht, kann sehr aggressiv sein. Chondrocladia lyra ist ein fleischfressender Schwamm. Er blieb sehr lange verborgen, weil er mehr als drei Kilometer tief im Pazifik vor der Küste des US-Bundesstaates Kalifornien lebt.

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Diese Schneckennatter sieht schon etwas gefährlicher aus, ist aber ungiftig. Entdeckt haben sie die Wissenschaftler des Frankfurter Senckenberg-Instituts in Mittelamerika. Mit dem wissenschaftlichen Namen Sibon noalamina wollten die Forscher ein Zeichen für die Umwelt setzen - der spanische zweite Teil bedeutet so viel wie "Nein zur Mine". Die Schlange stehe mit ihrem Namen gegen den Raubbau an der Natur und für die Erhaltung der Bergwälder im Westen Panamas.

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Das Insekt Juracimbrophlebia ginkgofolia ist schon lange ausgestorben - es lebte vor etwa 165 Millionen Jahren, wurde aber erst vor kurzem in fossilen Sedimenten in China gefunden. Es sah aus wie das Blatt eines Baumes, wahrscheinlich um leichter Beute machen zu können. 

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Dieses Bild zeigt jedoch wirklich eine Pflanze, und sie existiert auch heute noch - auf Madagaskar. Das immergrüne Gewächs Eugenia petrikensis gedieh einst prächtig an der Ostküste der Insel, schreiben die Entdecker, sei durch deren Besiedlung aber selten geworden.

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Klein und hoch über dem Meeresspiegel wohnend: Das sind wohl die Gründe, warum dieses Veilchen lange unentdeckt blieb. Außerdem dauerte es ein halbes Jahrhundert, bis Biologen Proben aus den sechziger Jahren analysierten. Die Blume ragt nur einen Zentimeter aus der Erde und blüht auf einer Ebene hoch in Perus Anden.

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Die fluoreszierende Kakerlake vom Tungurahua-Vulkan in Ecuador schaffte es gar erst 70 Jahre nach ihrem Fund auf die Artenliste. Inzwischen könnte das leuchtende Insekt (Lucihormetica luckae), das seine Feinde ähnlich abschreckte wie ein giftiger Käfer, nach Meinung der Wissenschaftler schon ausgestorben sein.

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Das Bild eines Insekts auf der Internetseite des Fotodienstes Flickr machte Biologen stutzig. Über Umwege identifizierten sie die Florfliege als neue Art und benannten sie nach der Tochter (Jade) des Fotografen: Semachrysa jade.

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Zum Schluss ein Pilz: Das schwarze Gewächs bedroht die prähistorischen Wandmalereien in Frankreichs Lascaux-Höhle. 2001 entdeckt, ist der Fungus seit 2012 beschrieben und als Ochroconis anomala bekannt.

Nach Angaben der Universität von Arizona teilen sich zurzeit zehn bis zwölf Millionen Arten den Lebensraum Erde. Mikroben seien nur am Rande mitgezählt, hieß es. Angesichts des rapide fortschreitenden Artenverlusts sollte die Suche nach unbekannten Lebewesen erheblich an Tempo zulegen, forderte der Direktor des Internationalen Instituts für Artenerkundung an der Uni in Tempe, Quentin Wheeler. Derzeit werden nach seinen Angaben etwa 18.000 Arten pro Jahr entdeckt. Ziel sei, die fehlenden zehn Millionen bis etwa 2065 zu identifizieren.

© Süddeutsche.de/dpa/mane/sks
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