Tierwelt:Los, kämpfen!

Tierwelt: Weibliche Grünmeerkatzen treiben ihre Männchen in den Kampf.

Weibliche Grünmeerkatzen treiben ihre Männchen in den Kampf.

(Foto: imago stock&people)

Für gutes Verhalten gibt es Streicheleinheiten, für schlechtes Schläge. Weibliche Grünmeerkatzen haben interessante Methoden gefunden, um die Männchen in den Kampf zu treiben.

Von Marlene Weyerer

Für gutes Verhalten gibt es Streicheleinheiten, für schlechtes Schläge. Weibliche Grünmeerkatzen motivieren ihre Männchen mit Belohnung und Bestrafung dazu, bei Revierkämpfen gegen andere Gruppen mitzumachen (Proceedings of the Royal Society B). Eigentlich haben die Männchen nämlich nicht viel davon, ihr Revier zu verteidigen. Sie wechseln im Laufe ihres Erwachsenenlebens sowieso mehrmals ihre soziale Gruppe und sind dadurch nicht ortsgebunden. Die Weibchen dagegen bleiben an einem Ort und verlassen ihre Gruppe nicht. Bei den Revierkämpfen sind zwar auch sie aktiv dabei, brauchen aber die Unterstützung der eineinhalb Mal so großen Männchen. Die Gruppe, die mehr Männchen zum Kampf motiviert, hat die größeren Siegchancen. Zur Paarungszeit helfen die Männchen bereitwillig mit, da sie sich Vorteile erhoffen, wenn die Weibchen später ihre Partner wählen. In anderen Zeiten sind bei den Kämpfen teilweise gar keine oder nur wenige Männchen dabei. In diesen Zeiten versuchen die Weibchen, ihre männlichen Artgenossen mit handfesten Prügeln zu motivieren. Die Züricher Forscher beobachteten vier Grünmeerkatzen-Gruppen in Südafrika, bei denen die Männchen im nächsten Kampf um Nahrung oder Revier eher mithalfen, wenn sie zuvor für Zurückhaltung bestraft oder für das Kämpfen belohnt worden waren.

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