Tier-Roboter:Erst schwimmen, dann laufen

Forscher aus der Schweiz und Frankreich haben einem Kunsttier beigebracht, zu schwimmen und zu laufen. Mit dem Tier-Roboter simulieren sie den Schritt vom Wasser ans Land.

Christopher Schrader

Neun Plastik-Blöcke, vier Beine, zehn Motoren - fertig ist der Roboter-Salamander.

(Foto: Foto: A. Herzog, Biologically Inspired Robotics Group, EPFL)

Forscher aus Lausanne und Bordeaux haben ihrem Kunsttier beigebracht, zu schwimmen und zu laufen und so nachvollzogen, wie Tiere im Laufe der Evolution das Land erobert haben könnten ( Science, Bd. 315, S. 1416, 2007).

Wie sein Vorbild bewegt sich der Roboter an Land und im Wasser unterschiedlich:

Beim Schwimmen wandern Wellen an seinem ganzen Körper entlang, beim Laufen schwingen nur Bauch und Schwanz, Schultergürtel und Hüften aber bleiben ruhig.

Um dieses Verhalten auszulösen, haben die Forscher dem Roboter zwei autonome Steuerungszentren eingepflanzt:

Eines erzeugt die Bewegung der Beine, das andere die des Rückgrats.

Solange das Bein-Modul aktiv ist, läuft das Tier, doch wenn die Forscher per Fernbedienung den Befehl zur immer schnelleren Bewegung gaben, stellte das Bein-Modul den Betrieb ein.

Jetzt konnte das Rücken-Modul, von störenden Einflüssen befreit, das Schwimmmuster vorgeben.

Genauso funktioniert die Regulation beim echten Salamander.

Das könnte es Tieren vor gut 300 Millionen Jahren erlaubt haben, an Land zu laufen.

© SZ vom 9.3.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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