Technik:Forscher bauen elektronische Geld-Nase

Ein Detektor könnte künftig den Schmuggel von Bargeld erschweren. Das Gerät erschnüffelt den speziellen Geruch von Banknoten.

Von Andreas Wenleder

Schlechte Zeiten für Schmuggler und Geld-Spürhunde: Das US-Unternehmen KWJ Engineering hat ein System vorgestellt, das verstecktes Geld riechen kann. Dollarnoten geben bestimmte Aldehyde, organische Säuren und Furane an die Luft ab. Das Gerät erkennt den dadurch ausgelösten "Geldgeruch", den sonst nur Spürhunde wahrnehmen. Dazu trennt ein Gaschromatograf alle chemischen Verbindungen, die Banknoten und andere Objekte abgeben. Anschließend analysiert ein Massenspektrometer die gefundenen Stoffe. Findet das Gerät den spezifischen chemischen Fingerabdruck der Geldscheine, soll es in weniger als einer Minute Grenzschützer alarmieren, selbst wenn Abgase, Essen oder Parfüm den Geldgeruch überlagern.

Die Forscher schätzen, dass es noch zwei bis drei Jahre dauert, bis an den Grenzen tragbare Geräte eingesetzt werden. Bisher suchen Grenzschützer mit Röntgengeräten und Hunden nach geschmuggelten Geldscheinen. Nach Schätzungen des Heimatschutzministeriums der USA werden jährlich rund 30 Milliarden US-Dollar über die amerikanisch-mexikanische Grenze geschmuggelt. Die Behörden können nur einen Bruchteil davon sicherstellen.

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