Tornados sind der Schrecken des amerikanischen Herzlands. Die Stürme, die Luft zu Windhosen aufwirbeln, zerstören Häuser und Felder. Die Amerikaner fragen sich darum, ob der Klimawandel die Frequenz oder Stärke der auch "Twister" genannten Stürme verändern könnte.
Zumindest bei der Häufigkeit sehen Forscher der Wetterbehörde Noaa bisher kein Anzeichen dafür (Science, Bd. 346, S. 349, 2014). Die Zahl der Tornados schwankt von Jahr zu Jahr zwischen gut 300 und knapp 900. Im Mittel waren es 495 pro Jahr, und dieser Durchschnitt hat sich über die Jahrzehnte zwischen 1954 und 2013 nicht geändert.
Doch die Analyse der Tornado-Statistik zeigt auch, dass sich die Verteilung der Twister im Jahr verändert hat. Sie kommen tendenziell an weniger Tagen vor, an diesen ballen sich dafür die Tornados. Ende der 1960er-Jahre gab es im Mittel an 150 Tagen im Jahr mindestens eine Windhose, zuletzt nur noch an 100 Tagen. Dafür traten in jedem der vergangenen zehn Jahre statistisch gesehen an drei Tagen jeweils mehr als 30 Twister auf statt wie früher höchstens an einem Tag.
Diese gegenläufige Bewegung der Mittelwerte ist für das Team ein Zeichen, dass die Statistik nicht verzerrt ist, weil Tornados inzwischen besser registriert werden als früher. Die Wissenschaftler können aber auch nicht erkennen, wie der Klimawandel die veränderte Verteilung ausgelöst haben könnte.
Dass die Zahl der gefährlichen Wirbelstürme nicht steigt, widerspricht den Erwartungen zumindest nicht. Theoretisch müsste die globale Erwärmung eine Entstehungsbedingung für Tornados verstärken und die zweite abschwächen.