Störfallrisiko:Einsturzgefahr in Asse

Im Atommülllager Asse ist eine mit radioaktivem Müll gefüllte Kammer einsturzgefährdet. Ein Teil der Decke könnte sich lösen, warnt das Bundesamt für Strahlenschutz.

Die Probleme im Atommülllager Asse nehmen kein Ende. Wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter mitteilte, gibt es in der Einlagerungskammer 4 Schäden, "durch die sich künftig Teile der Decke lösen und auf in der Kammer lagernde schwachradioaktive Abfälle stürzen könnten".

Störfallrisiko: In einer der Kammern mit schwachradioaktiven Abfällen könnte die Decke einstürzen.

In einer der Kammern mit schwachradioaktiven Abfällen könnte die Decke einstürzen.

(Foto: Foto: dpa)

Die Behörde bestätigte damit einen Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Das Amt kündigte Sicherungsmaßnahmen an, um bei einem Einsturz der Decke den Austritt von Radioaktivität zu verhindern.

Nach Angaben des Bundesamtes wurde bei der Auswertung seismischer Überwachungsdaten festgestellt, dass die Decke der Einlagerungskammer in Bewegung geraten ist und es dort "eine Häufung mikroseismischer Ereignisse" gab.

Bei einem Herabstürzen von Deckenteilen könnten die in der Kammer lagernden Atommüllfässer beschädigt werden. Derzeit sei nicht auszuschließen, dass durch "entstehenden Druckaufbau die Verschlüsse der Kammer durchlässig und Radioaktivität freigesetzt werden könnte", warnte das BfS.

Vor der einsturzgefährdeten Kammer will das Amt nun eine zusätzliche Barriere aus Salzbeton errichten. Einen entsprechenden Antrag werde man in den kommenden Tagen beim Landesamt für Bergbau stellen, hieß es. Außerdem ist der gefährdete Bereich nur noch eingeschränkt für das Personal des Bergwerkes zugänglich.

Das BfS hatte zum Jahresanfang die Verantwortung für das Atommülllager Asse übernommen. In dem ehemaligen Salzbergwerk sind bereits Decken mehrerer alter Abbaukammern eingestürzt. Bislang betraf dies aber keine der 13 Kammern, in denen Atommüll lagert. In dem Bergwerk wurden bis 1978 mehr als 126.000 Atommüllfässer deponiert.

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