Selbstlernende Computer:Maschine: 1 - Mensch: 0

Lee Sedol

Seit dem Sieg einer Googlesoftware über den Go-Weltmeister ist "Deep Learning" allseits bekannt.

(Foto: AHN Young-Joon/ap)

Googles künstliche Intelligenz gewinnt die erste Partie des Brettspiels Go gegen Champion Lee Sedol.

Von Felix Hütten

In einem mit Spannung erwarteten Wettkampf zwischen Mensch und Computer hat eine Software namens Alphago im asiatischen Brettspiel Go gegen den koreanischen Spitzenspieler Lee Sedol einen ersten Sieg errungen. Das von der Google-Tochter Deep Mind entwickelte Programm gewann am Mittwoch in Seoul die erste des auf fünf Partien angelegten Matches. Der 33-jährige Koreaner Lee Sedol gab nach etwa dreieinhalb Stunden auf. Er gilt als stärkster Spieler der Welt. Sollte die Software den Wettkampf gewinnen, wäre es ein Meilenstein in der Entwicklung selbstlernender Maschinen und künstlicher Intelligenz (KI). Schließlich ist Go, das in Korea Baduk heißt, komplexer als Schach. Das Bezwingen menschlicher Top-Spieler mit einem Computerprogramm galt lange Zeit als unmöglich. Prognosen zufolge sollten Maschinen erst in fünf bis zehn Jahren das Niveau menschlicher Spitzenspieler erreichen. Erst dann, so die Prognose vieler Experten, besäßen sie genug Rechenkraft, um die enorme Zahl möglicher Spielverläufe zu bewältigen. Doch nun haben die Softwarespezialisten von Deep Mind schnellere Fortschritte gemacht. Nach dem 1:0 jubelte der Gründer des Unternehmens, Demis Hassabis, "Wir sind auf dem Mond gelandet." Sedol bleiben bis 15. März nun vier Partien, um die Ehre der Menschheit zu verteidigen. Es geht dabei um ein Preisgeld von einer Million Dollar. Gewinnt AlphaGo, wird das Geld gespendet.

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