Schweiß und Eiweiß:Warum Menschen riechen

Deutsche Industrieforscher wollen herausgefunden haben, wie Körpergeruch entsteht. Nur ein kleiner, aber entscheidender Genunterschied lässt demnach Europäer riechen und viele Asiaten nicht.

Ein einziges Eiweißmolekül löst nach Erkenntnissen Hamburger Industrieforscher unangenehmen Körpergeruch bei schwitzenden Menschen aus.

Menschen schwitzen - und riechen dann. Dank eines einzigen Eiweißmoleküls. (Foto: Foto: iStockPhoto)

Alle geruchsbildenden Schweißbestandteile werden demnach von diesem Transportprotein an die Hautoberfläche befördert, fanden Wissenschaftler des Forschungszentrums der Beiersdorf AG in Hamburg heraus. Die Ergebnisse seien im Fachblatt Journal of Investigative Dermatology (online) veröffentlicht, teilte der Kosmetikkonzern mit.

Erst an der Hautoberfläche werden die Schweißbestandteile durch Bakterien zerlegt. Dabei entstehen Stoffe, die den typischen Geruch ausmachen. "Mit dieser Studie ist es uns gelungen, eine große Lücke im Verständnis der Vorgänge bei der Entstehung von Körpergeruch zu schließen", sagte Heiner Max, der die zuständige Abteilung bei Beiersdorf leitet.

Die Forscher entdeckten bei ihren Untersuchungen zum Schwitzen einen entscheidenden Genunterschied zwischen Asiaten und Europäern. Je nach regionaler Herkunft tritt bei 30 bis 100 Prozent der asiatischen Bevölkerung kein ausgeprägter Körpergeruch auf. Bei diesen Menschen ist das Transportprotein ABCC11 genetisch bedingt inaktiv.

Möglicherweise habe sich diese Genvariante, bei der nur ein einzelner Erbgutbaustein verändert ist, in asiatischen Bevölkerungsgruppen schnell durch die Partnerwahl durchgesetzt, heißt es in dem Journal. Eine Vorliebe für wenig riechende Partner erscheine als plausible Erklärung für die bemerkenswerte Verbreitung diese Genvariante in Asien.

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