Schlangen:Zuwachs in der Familie

Paleo Reconstructions

Die nun den Schlangen zugeordneten Tiere lebten wahrscheinlich im mittleren Jura-Zeitalter in Sümpfen, Seen und Küstengebieten.

(Foto: Julius Csotonyi)

Schlangen haben sich wohl viel früher entwickelt als gedacht: Neu eingeordnete Fossilien sind 70 Millionen Jahre älter als bisher bekannte Funde.

Von Marlene Weiß

Vier neu eingeordnete Fossilien haben die Gruppe der Schlangen auf einen Schlag stark altern lassen. 143 bis 167 Millionen Jahre statt nur etwa 100 Millionen Jahre wie die bisher ältesten Funde sind die Schlangen-Überreste alt, über die Forscher um Michael Caldwell von der kanadischen University of Alberta in Nature Communications berichten (online).

Mithilfe von Schädel-Fossilien aus England, Portugal und den USA hat das Team vier Schlangen-Arten identifiziert, die einst auf der Erde lebten. Bisher hatte man die Funde anderen Echsen zugeordnet. Anhand typischer Merkmale wie nach hinten geneigten, scharfen Zähnen identifizierten die Forscher sie nun als ausgestorbene Verwandte heutiger Schlangen, zum Beispiel der Korallenrollschlange.

Die Tiere lebten offenbar im mittleren Jura-Zeitalter in Sümpfen, Seen und Küstengebieten. Das größte Exemplar, gefunden in Portugal, wird auf eine Gesamtlänge von etwa einem Meter geschätzt. Wie der Rest des Ur-Schlangenkörpers aussah, ist aber offen: Womöglich hat sich der moderne Schlangen-Kopf vor dem glatten Körper entwickelt. Eophis underwoodi, wie die Forscher eine der neuen Arten tauften, und seine Vettern könnten durchaus auf vier Beinen unterwegs gewesen sein.

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