Rosetta-Mission:"Philae" sendet erstes Bild von Komet 67P

Rosetta-Mission: So hat Philae den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko fotografiert.

So hat Philae den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko fotografiert.

(Foto: Esa/Rosetta/Philae/CIVA)
  • Ingenieure der Esa haben wieder Funkkontakt zum Kometenroboter Philae hergestellt.
  • Die Sonde, die am Mittwoch auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko gelandet war, hat nun ein erstes Bild von seiner Oberfläche gefunkt.
  • Die Verbindung war zuvor immer wieder abgerissen.
  • Wissenschaftler spekulieren über den Verlauf der Kometenlandung. Das Landemodul könnte kurzzeitig wieder abgehoben haben, da seine Harpunen nicht auslösten.

Einen Tag nach der spektakulären Landung eines Mini-Labors auf einem Kometen haben Kontrolleure am Donnerstagmorgen wieder Kontakt zu dem Landegerät Philae bekommen. Außerdem scheint die Position des Roboter-Gerätes trotz der Probleme bei der Landung recht stabil zu sein, wie die Europäische Weltraumorganisation Esa mitteilte. In der Nacht hatte es eine Zwangspause gegeben, weil die Sonde Rosetta, die die Signale zur Erde schickt, hinter dem Horizont des Kometen verschwand. Sie umkreist den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko in einer Umlaufbahn.

Noch ist nicht klar, wie fest Philae auf dem Kometen steht. Die Harpunen, die das Labor auf der Oberfläche verankern sollten, wurden nicht wie geplant abgefeuert.

Hunderte Meter zurück ins Weltall

Am Abend hob das Landegerät offenbar wieder ab und drehte sich. Der Lander könnte dabei einige Hundert Meter weit ins Weltall zurückgedriftet sein, bevor er wieder landete, sagte Stephan Ulamec, der Manager des Philae-Moduls am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Dann habe es noch einen kleinen Hüpfer gegeben, jetzt scheine die Sonde aber stabil zu stehen. Die Funkverbindung war zuvor immer wieder verloren gegangen. Verankert sei das Mini-Labor aber noch immer nicht, so Ulamec. Dies könne beim Anbohren des Kometen eventuell zu Problemen führen. Philae soll mit einem speziellen Gerät bis zu 20 Zentimeter tief in den Kometen bohren und Gesteinsproben aus seinem Inneren sammeln.

Das Andockmanöver von Philae auf 67P war die erste Kometen-Landung der Geschichte. Das Labor war zuvor etwa zehn Jahre lang huckepack mit der Sonde Rosetta durch das All gereist. Die Europäische Weltraumorganisation Esa beziffert die Gesamtkosten auf 1,4 Milliarden Euro.

In den ersten Stunden nach der Landung hätten bereits wichtige Daten gesammelt werden können, sagte Paolo Ferri, der Leiter der Rosetta-Mission. Neben Fotos sei es etwa gelungen, das Tomografie-Projekt "Consert" zu starten. Dabei durchleuchten Philae und Rosetta den Kometen in Teamarbeit. Mit der Mission wollen Wissenschaftler Daten über die Entstehung des Sonnensystems gewinnen; Kometen sollen noch Materie aus dieser Zeit enthalten. Die Forscher erhoffen sich auch Hinweise auf die Entstehung des Lebens, etwa durch den Nachweis von organischen Molekülen wie Aminosäuren.

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