Eine gigantische Wespenart haben Forscher in Indonesien entdeckt: Die Männchen von Megalara garuda messen mehr als drei Zentimeter und sind damit fast dreimal so lang wie unsere heimischen Exemplare. Die Megawespe lebt auf der indonesischen Insel Sulawesi, berichten Lynn Kimsey von der University of California und Michael Ohl vom Museum für Naturkunde in Berlin (Zookeys, Bd. 177, S. 49, 2012).
Die zu den Grabwespen gehörende Spezies ist pechschwarz und beeindruckt besonders durch ihre mächtigen Kiefer. "Sind die Kiefer geöffnet, überragen sie sogar die Vorderbeine", sagt Kimsey.
Die Männchen nutzen ihre Zangen wohl zur Verteidigung und um während der Paarung das Weibchen zu fixieren. Allerdings wurde die Wespe bisher nicht lebend beobachtet. Kimsey hatte sie während einer Expedition im Südwesten Sulawesis in ihrer Insektenfalle entdeckt.
Um das ungewöhnliche Tier einzuordnen, fragte sie den Berliner Grabwespen-Experten Michael Ohl um Rat. "Zufälligerweise war mir kurz zuvor eine ungewöhnlich große, bisher unbestimmte Wespe in unserer historischen Insektensammlung aufgefallen", erzählt Michael Ohl.
Tatsächlich gehören die beiden Exemplare zur selben Art. Gemeinsam tauften die Forscher die neue Spezies auf Garuda, den Namen des mytischen indonesischen Nationalsymbols.