Religionspädagogik:Gläubig, aber nicht religiös

Jugendliche unterscheiden offenbar bewusst zwischen ihrem Glauben und der Kirche als Institution. In einer Untersuchung bezeichneten sich 41 Prozent von 7000 befragten Schülern als gläubig, aber nur 22 Prozent gaben an, religiös zu sein.

Etwa die Hälfte der Jugendlichen in Baden-Württemberg glaubt an einen Gott. Das geht aus einer Studie Tübinger Religionspädagogen hervor, die am Donnerstag vorgestellt wurde. 52 Prozent glauben demnach an Gott, elf Prozent sind unentschieden, 37 Prozent geben an, nicht an Gott zu glauben. Der Kirche stehen Jugendliche mitunter kritisch gegenüber, wie die Ergebnisse zeigen. "Die Institution hat für die Jugendlichen eher wenig Bedeutung", sagt Friedrich Schweitzer, einer der Studienautoren. 58 Prozent meinen, dass sich die Kirche ändern müsse, wenn sie eine Zukunft haben will. Für die Untersuchung wurden im Oktober 2015 mehr als 7000 Schüler der elften und zwölften Klassen sowie aus dem ersten Lehrjahr an Berufsschulen befragt. Um zu sehen, wie sich die Einstellung zum Glauben beim Erwachsenwerden verändert, wurden 2017 dieselben Jugendlichen noch einmal interviewt. Viele von ihnen unterscheiden demnach bewusst zwischen Glaube und Religion. 41 Prozent bezeichnen sich als gläubig, aber nur 22 Prozent als religiös. Im Lauf des Erwachsenwerdens werde die Gläubigkeit beibehalten.

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