Raumsonde Messenger:Magnetfeld des Merkur ist älter als gedacht

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(Foto: AFP)

Letzte Meldung nach zehnjähriger Mission: Als die Raumsonde Messenger vor wenigen Tagen auf den Merkur stürzte, sendete sie noch neue Daten von knapp über der Oberfläche.

Von Christopher Schrader

Als das Ende schon nah war, hat die Nasa-Sonde Messenger noch entscheidende Daten zur Erde gefunkt. Nach vier Jahren Mission war ihre Höhe über dem Planeten Merkur im März 2015 schon auf 14 Kilometer gesunken; hier ließ sich das Magnetfeld des kleinsten und innersten Planeten am besten erforschen.

Kaum beeinflusst von äußeren Störungen registrierte das Raumfahrzeug nun die Magnetisierung des Gesteins. Das Feld war in den ursprünglichen, glatten Teilen der Ebene zwischen den Kratern am stärksten. Daraus haben nun Forscher um Catherine Johnson von der University of British Columbia in Vancouver berechnet, wie lange der Merkur schon ein Magnetfeld besitzt.

Es prägt sich nämlich im Gestein ein, wenn dieses aus einer Lavamasse erstarrt, und entsprechende Vulkanausbrüche gab es auf dem Planeten seit knapp vier Milliarden Jahren nicht mehr (Science, online). Schon damals muss also im Inneren des Merkur ein Dynamo aus geschmolzenem Eisen am Werk gewesen sein.

"Wenn wir nicht diese jüngsten Beobachtungen hätten, könnten wir niemals nachvollziehen, wie sich das Magnetfeld des Planeten entwickelt hat", sagt Johnson. Ihre Daten gehören zu den letzten Messungen, die Messenger gemacht hat. Die Sonde ist am 30. April abgestürzt. Nach Berechnungen der Nasa hat sie einen 16-Meter-großen Krater auf dem Planeten hinterlassen.

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