Raumfahrt:Europas Reise zum Mars

Die Raumsonde Exomars ist heute planmäßig zu ihrer mehr als 500 Millionen Kilometer langen Reise zum Mars aufgebrochen.

Von Alexander Stirn

Die europäisch-russische Raumsonde Exomars ist am Montag planmäßig zu ihrer mehr als 500 Millionen Kilometer langen Reise in Richtung des Roten Planeten aufgebrochen. Um 10.31 Uhr deutscher Zeit startete das Raumfahrzeug an der Spitze einer russischen Proton-Rakete in den wolkigen Himmel über dem Weltraumzentrum Baikonur. Bis die Exomars-Sonde ihr Ziel erreichen kann, sind allerdings noch mehrere kritische Bahnmanöver erforderlich. Verläuft alles wie geplant, wird das Raumfahrzeug Mitte Oktober am Mars ankommen. Ein Teil der Sonde, der sogenannte Trace Gas Orbiter, soll dann den Planeten umkreisen und aus einer Umlaufbahn die Konzentration von Spurengasen in der Marsatmosphäre erkunden. Vor allem Methanvorkommen könnten ein Hinweis auf bislang unbekannte Lebensformen unter der Oberfläche sein. Ein zweiter Teil, das Landemodul Schiaparelli, soll sich an dem gefährlichen Abstieg durch die Atmosphäre versuchen, den bislang nur wenige Marssonden erfolgreich gemeistert haben. Schiaparellis Aufgabe besteht vor allem darin, die Landetechnik für ein großes europäisch-russisches Roboterfahrzeug zu testen, dessen Start bislang für 2018 geplant war. Ob es dazu kommt, ist allerdings offen. Der Zeitplan ist eng, die Finanzierung steht noch immer nicht. Nach Informationen des Fachmagazins Spacenews geht die Europäische Raumfahrtagentur Esa inzwischen - realistisch betrachtet - von einem Start im Jahr 2020 aus.

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