Raumanzüge der Zukunft:Die Nasa sucht den Super-Suit

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa feilt an neuen Raumanzügen für künftige Missionen, etwa zum Mars. Nutzer können im Netz über die Entwürfe abstimmen. Das sind die schönsten Designs der Zukunft und Vergangenheit.

Von Dieter Sürig

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Die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa sucht gerade den Raumanzug des 21. Jahrhunderts. Er soll nicht nur funktionell sein und Astronauten vor den Gefahren des Weltraums schützen, sondern auch noch schön.

Nasa-Ausrüster ILC und Wissenschaftler der Philadelphia University haben deshalb für die Reihe Z-2 drei Prototypen entwickelt. Raumfahrtfans können noch bis Dienstag auf der Webseite http://jscfeatures.jsc.nasa.gov/z2/ ihr Lieblingsdesign auswählen.

Dieses Modell "Biomimicry" zeichnet sich insbesondere durch Leuchteffekte aus, die an die Biolumineszenz von Meerestieren in der Tiefe des Ozeans erinnern. (Alle Bilder: Nasa)

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Das Modell "Technology" soll der Nasa zufolge eine Hommage an die Anfänge der bemannten Raumfahrt sein. Dieser Raumanzug soll auch neue Maßstäbe für die Anforderungen bei einem Außeneinsatz im Weltall setzen und die Identifizierung von Crewmitgliedern erleichtern. Auch hier dienen elektronische Leuchteffekte der besseren Erkennung in der Dunkelheit.

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"Trends in Society" heisst das dritte Modell der Z-2-Reihe. Der Name soll aber keinesfalls darauf hindeuten, dass Astronauten damit künfig bei gesellschaftlichen Ereignissen glänzen werden. Der Raumanzug soll vielmehr Trends der Alltagskleidung auf dem Planeten Erde reflektieren. Farbeffekte vermitteln den Charakter von Sportbekleidung. Astronauten dürften damit auf dem Mars ihren Golfball noch weiter schlagen können, als Alan Shepard 1971 auf dem Mond.

Wie alle Prototypen besteht der Raumanzug aus einer stabilen, komplexen Struktur, die auch vor Einschlägen kleiner Meteoriten schützen soll. Die Anzüge sollen künftig mit 3D-Laserscans und 3D-Druck möglichst individuell angepasst werden.

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Der erste Prototyp der Z-1-Serie von 2012 war der Versuch, einen möglichst bequemen und flexiblen Raumanzug zu entwickeln, der sowohl für Erkundungen auf einem anderen Planeten als auch für Arbeiten in der Schwerelosigkeit gedacht war.

Spezielle dauerhaft weiche Materialien sollten dem erhöhten Druck innerhalb des Anzugs standhalten. Außerdem wollten die Designer Möglichkeiten testen, wie Astronauten ein Raumfahrzeug ohne zeitintensive Luftschleuse verlassen und wieder betreten können.

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Ein kleiner Blick in die Geschichtsbücher der bemannten Raumfahrt: Die ersten Raumanzüge der Nasa Anfang der Sechzigerjahre waren nichts anderes als modifizierte Druckanzüge der US Navy-Piloten. Innen waren sie mit Neopren und Nylon gepolstert, außen war eine Aluminium-Nylon-Schicht aufgedampft.

Die Anzüge von Gus Grissom und John Young (Gemini 3, 1965) hatten 23 Gewebeschichten sowie ein tragbares Klimagerät. Für Weltraumausstiege wurden die Anzüge dann mit einem goldbeschichteten blendfreien Helmvisier versehen. Die späteren Anzüge wurden technisch immer ausgefeilter und mit allen denkbaren Lebenserhaltungssystemen sowie Strahlenschutz und Wasserkühlung ausgestattet.

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Der Space-Shuttle-Astronaut Bruce McCandless (STS-41B) war 1984 der erste Mensch, der sich frei im Weltall bewegen konnte. Zu diesem Zweck hatte er neben dem Druckanzug eine Art Jetpack dabei, mit dem er manövrieren konnte.

Heutige Astronauten nutzen einen ähnlichen Miniantrieb - aber nur im Notfall. Der Druckanzug für solche Außeneinsätze war eine Weiterentwicklung der Apollo-Raumanzüge. Diese waren speziell für Spaziergänge auf dem Mond entwickelt worden.

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Astronauten des Space Shuttle wie Karen Nyberg im Jahre 2008 (STS-124) haben für normale Einsätze im Raumfahrzeug vor allem während der Start- und Landephase druckdichte Overalls getragen. Diese sollten zum Beispiel die Sauerstoffzufuhr sichern, waren aber für Außeneinsätze nicht geeignet.

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Auch beim Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation ISS ist in der Regel kein Raumanzug nötig. Viele Astronauten sind sogar im T-Shirt unterwegs, wenn sie durch die ISS schweben. Allerdings gibt es für den Ernstfall oder für geplante Außeneinsätze natürlich Raumanzüge.

Einer der spektakulärsten Unfälle mit solch einem Anzug passierte im Juli 2013, als bei einem Einsatz außerhalb der ISS beim italienischen Esa-Astronauten Luca Parmitano Wasser in den Helm eindrang. Grund war eine verstopfte Pumpe im Anzug. Für den Flug mit der russischen Raumkapsel Sojus zur ISS müssen auch die Astronauten der Nasa und anderer beteiligter Raumfahrtbehörden einen speziellen Druckanzug tragen, der im Notfall schützt. Im Bild ist der russische Kosmonaut Alexander Misurkin zu sehen, der 2013 fast ein halbes Jahr auf der ISS war.

© Nasa/ds/chrb
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