Welche Botschaft transportiert der Fahrer eines Porsche GT3? Das Geschoss, also das Auto, verfügt über gut 475 PS, röhrt höllisch laut und beschleunigt mit der Wucht einer mittelschweren Naturkatastrophe. Die Botschaft also lautet: Seht her, ich bin reich, ich bin wild und gefährlich, mein Mittelname lautet "Gefahrensucher". Vor Besitzern solcher überzüchteter Sportwagen, so legen nun Forscher aus den USA und Singapur nahe, sollte man sich hüten: Im Straßenverkehr sowieso, aber auch, wenn man Geld an den Finanzmärkten anlegen möchte. Wie nämlich Wissenschaftler um Melvyn Teo von der Singapore Management University berichten, gehen jene Hedgefonds-Manager besondere Risiken ein, die privat besonders starke Rennwagen fahren. Und zugleich liefern diese Manager auch noch die schlechteren Ergebnisse.
In die Auswertung sind Daten von beinahe 50 000 Hegdefonds aus mehr als 20 Jahren geflossen. Zusätzlich werteten die Forscher US-Datenbanken aus, in denen verblüffend viele Informationen zu Autokäufern abrufbar sind - über das Modell, die Ausstattung sowie Details zu den Käufern. Die kurze Nachricht für Anleger lautet: Geld sollte man lieber Fonds-Managern anvertrauen, die langweilige Familienkutschen fahren, die mit dem Label "vernünftig" beschrieben werden können. Die Besitzer fader Autos gingen weniger Risiken ein, tätigten weniger Transaktionen und die Wertentwicklung ihrer Anlagen war insgesamt besser. Die Risikotypen in Sportwagen suchten hingegen auch beim Investieren nach dem Kick - und zeigten sich dabei als unstete Charaktere. Die von ihnen gemanagten Fonds wurden häufiger abgewickelt, zudem neigten sie auch eher zu juristisch fragwürdigen Investments. Daher: Kommt der Anlageberater im Porsche, könnte das ein Warnsignal sein.