Psychologie:Pieps

Man hatte es fast schon geahnt, jetzt ist es auch experimentell belegt: Statusunterschiede unter Gesprächspartnern beeinflussen die Stimmlage. Wer dominanten Menschen begegnet, redet meist in einer höheren Tonlage. Über den Grund wird spekuliert.

Von Christian Weber

Man hatte es fast schon geahnt, jetzt ist es aber experimentell belegt: Statusunterschiede unter Gesprächspartnern beeinflussen die Stimmlage. Das berichtet ein Team um den Psychologen Juan David Leongómoz von der britischen University of Stirling im Fachmagazin Plos One. Die Forscher hatten je 24 männliche und weibliche Probanden gebeten, fiktive Jobinterviews via Bildschirm zu führen. Dabei wurden ihnen computergenerierte Porträts von drei potenziellen zukünftigen Chefs gezeigt, die einen neutralen, dominanten oder zumindest ehrfurchtgebietenden Eindruck machten, auch in der Wahrnehmung der Studienteilnehmer. Während sie beim neutralen Gesicht normal sprachen, wechselten sie bei den beiden anderen, gefühlt sozial höher stehenden Männern auch in eine höhere Tonlage. Die Wissenschaftler vermuten darin eine Art akustische Unterwerfungsgeste.

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