Psychologie:Mehr Spenden für schöne Frauen

Wer viel Geld sammeln möchte, kann sich das Balzverhalten der Männer zunutze machen. Dabei ist nicht nur eine attraktive Sammlerin hilfreich - sondern auch großzügige andere Spender.

Von Christian Weber

Wer erfolgreich Spenden eintreiben will, sollte sich mit der Evolutionspsychologie vertraut machen. Darauf deutet eine Studie britischer Forscherinnen im Fachmagazin Current Biology hin: Sie konnten belegen, dass Männer mehr Geld spenden, wenn sie mitbekommen, dass andere Männer bereits großzügig gegeben haben und eine attraktive Frau als Spendensammlerin auftritt.

Vermutlich stecke ein kompetitives Balzverhalten hinter diesem Effekt, vermutet Studienautorin Nichola Raihani vom University College London: "Es ist faszinierend, wie die Evolutionsbiologie selbst in der modernen Welt Einsichten in das menschliche Verhalten gibt."

Männer wetteifern, sich besonders großzügig zu zeigen

Für ihre Studie analysierten Raihani und Ko-Autorin Sarah Smith von der University of Bristol insgesamt 668 Fundraising-Homepages, die zum London Marathon 2014 angelegt worden waren. Bei all diesen Seiten konnten die Besucher ein Foto des Spendensammlers sowie die bislang eingegangenen Beträge einsehen.

Es zeigte sich, dass alle Spender im Durchschnitt zehn Pfund mehr gaben, wenn zuvor hohe Beträge - in der Regel um die 100 Pfund - eingegangen waren. Flossen nun die großzügigen Spenden von Männern an besonders attraktive weibliche Sammlerinnen, erhöhten folgende Männer die Summe um durchschnittlich weitere 28 Pfund.

"Wir fanden einen bemerkenswert starken Effekt, wenn Männer vor einer attraktiven Frau darin wetteifern, sich als besonders generös zu zeigen", sagt die Ökonomin Smith. Bei Frauen hingegen war ein vergleichbarer Effekt gegenüber attraktiven männlichen Spendensammlern nicht zu beobachten.

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