Private Raumfahrt:Jungfernflug der "Dragon" geglückt

Der Drache ist wieder zu Hause: Der erste private Weltraumtransporter "Dragon" ist von der ISS wieder zur Erde zurückgekehrt. Damit empfiehlt sich das Gefährt des kalifornischen Unternehmens SpaceX als Nachfolger für die Raumfähren, die die Nasa aus Kostengründen eingemottet hatte.

Der erste Flug eines privaten Weltraumtransporters zur Internationalen Raumstation (ISS) ist geglückt. Der unbemannte Weltraumtransporter Dragon landete am Donnerstagabend wie geplant im Pazifik südwestlich der kalifornischen Küste, teilte das verantwortliche US-Unternehmen SpaceX mit. Die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa sprach von einem "wunderbaren Tag", auf den sie lang gewartet habe.

Dragon wieder auf der Erde gelandet

Die Kapsel der Dragon wurde aus dem Pazifik geborgen.

(Foto: Reuters)

Für die US-Raumfahrt ist der erfolgreiche Jungfernflug ein Durchbruch: Dragon hatte während der gut einwöchigen Mission Material für die ISS-Besatzung geliefert. Seit einem Jahr verfügt die Raumfahrtbehörde über keine eigenen Shuttles mehr. Zwar können US-Astronauten in den engen russischen Sojus-Kapseln mitfliegen. Doch für größere Transporte ist Sojus zu klein.

Die Nasa steht nun nach eigenen Angaben kurz davor, SpaceX für regelmäßige Nachschublieferungen zur ISS einsetzen zu können. Nach derzeitiger Planung soll das Unternehmen mit einer Serie von zwölf Gütertransport-Flügen zur Raumstation beginnen. Dafür hat die Behörde mit dem Unternehmen einen 1,6 Milliarden Dollar (1,25 Milliarden Euro) schweren Vertrag abgeschlossen.

Das wiederverwendbare Gefährt ging um 17:42 Uhr deutscher Zeit nieder und wurde dabei von drei riesigen Fallschirmen abgebremst. Der Landepunkt habe etwa 900 Kilometer westlich von Baja California gelegen - genau im vorgesehenen Zielgebiet, hieß es. Vier Schiffe eilten zum Landungsort, Taucher sicherten die Kapsel, die anschließend wie ein riesiger Fisch mit einer Angel in eines der Boote gehievt wurde.

Das Vehikel brachte mehr als 600 Kilogramm Ladung von der ISS auf die Erde, darunter ausrangierte Gerätschaften und die Resultate wissenschaftlicher Experimente. Das Hitzeschild der Kapsel war darauf ausgelegt, beim Wiedereintritt in die Atmosphäre mehr als 1600 Grad Celsius auszuhalten. Der Transporter hatte lediglich sechs Stunden vor der Landung von der ISS abgedockt.

SpaceX-Chef Elon Musk gestand anschließend, dass eine Menge hätte schiefgehen können. Bis zum Start war technisch nicht alles rund gelaufen und es hatte mehrere längere Verzögerungen gegeben.

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