Planck-Mission:Neues Kapitel im Geschichtsbuch des Alls

Der Planck-Satellit hat das Universum mit nie dagewesener Genauigkeit vermessen. Nun sind die Ergebnisse da.

5 Bilder

Der Planck-Satellit

Quelle: SZ

1 / 5

Seit mehr als 15 Monaten vermisst der Planck-Satellit den gesammten Himmel. Das Weltraumteleskop der europäischen Raumfahrtagentur Esa detektiert das älteste Licht im Universum - präziser als jedes andere Teleskop vor ihm. Nun liegen die ersten Ergebnisse vor. 

Kosmischer Mikrowellenhintergrund, aufgenommen vom Planck Satelliten.

Quelle: ESA

2 / 5

Die frühesten Signale, die Wissenschaftler heute empfangen können, stammen aus der Zeit rund 380.000 Jahre nach dem Urknall, als es noch keinerlei Objekte im All gab. Aus dieser Epoche erreicht uns Mikrowellenstrahlung, die den gesamten Kosmos relativ gleichmäßig ausfüllt. Doch es gibt feine Unterschiede in der Temperatur dieser Strahlung, wie diese aktuelle Karte von Planck zeigt. Diese winzigen Fluktuationen zeugen davon, dass sich an vielen dieser Stellen Materie zu verdichten begann. Sie sind damit die Keimzellen aller heute im Kosmos vorhanden Objekte - und erlauben Rückschlüsse auf die Geschichte des Universums.

Grafik: Die Zusammensetzung des Alls

Quelle: ESA

3 / 5

Die Ergebnisse der Auswertungen rütteln nicht an den Grundfesten der Physik. Im Gegenteil, sie bestätigen die Theorie vom Urknall und der Frühzeit des Universums mit großer Präzision. Dennoch gibt es einige neue Erkenntnisse - und neue Rätsel.

Nach den Planck-Daten ist das Universum älter als bisher angenommen. Die Forscher kommen auf ein Alter von 13,82 Milliarden Jahre statt der bisher angenommenen 13,7 Milliarden Jahre. Was die Zusammesetzung der Materie im All betrifft, kommen die Planck-Berechnungen ebenfalls auf ein etwas anderes Rezept (siehe Grafik).

Kosmischer Mikrowellenhintergrund aufgenommen vom Planck-Satelliten

Quelle: SZ

4 / 5

Zugleich stellen die Daten Wissenschaftler vor neue Fragen. Diese Himmelskarte zeigt eine Asymmetrie in der Temperaturverteilung und (rechts unten zu sehen) einen bisher recht ausgedehnten "cold spot". Auch Plancks Vorgänger, die WMAP-Mission der Nasa, hatte bereits vage Hinweise auf diese beiden Phänomene gegeben.

Kosmischer Mikrowellenhintergrund aufgenommen vom Planck-Satelliten

Quelle: ESA

5 / 5

Eine weitere Ungereimtheit, die sich nur schwer mit dem Standardmodell in Einklang bringen lässt: Die Temperaturunterschiede sind auf großen Skalen geringer, als man das von den auf kleineren Skalen gemessenen Strukturen erwarten würde. Noch ist nicht klar, was diese Anomalien bedeuten. Sie könnten eine Erweiterung des Standardmodells oder sogar eine neue Theorie nötig machen, sagen die beteiligten Forscher.

© Süddeutsche.de/beu
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: