Gerade in abgelegenen Regionen könnten erneuerbare Energien womöglich die größten Zuwachsraten in den nächsten Jahren erzielen. So haben in Indien über 300 Millionen Menschen noch überhaupt keinen Stromanschluss. "In abgelegenen Gebieten sind dezentrale Lösungen mit Wind oder Sonne oft schon günstiger als fossile Energieträger", sagt Manfred Fischedick, Energieexperte am Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Energie.
So ist es nicht verwunderlich, dass in einer recht abgelegenen Ecke der pakistanischen Provinz Punjab derzeit eine der größten Solarfarmen der Welt entsteht. Die chinesische Firma Xinjiang SunOasis hat die Module für die ersten 100 Megawatt des "Quaid-e-Azam Solar Power Parks" innerhalb von drei Monaten hochgezogen, zu einem Preis von umgerechnet 115 Millionen Euro. Schon 2017 sollen es zehn Mal so viele Solarmodule sein, insgesamt fünf Millionen Stück. Das ist genug, um 300 000 Haushalte mit Strom zu versorgen.
Für China sind diese Infrastrukturprojekte zugleich ein Werkzeug der Außenpolitik geworden. Der Solarpark ist Teil des geplanten "chinesisch-pakistanischen Wirtschaftskorridors", einer neuen Handelsroute, die von China über Pakistan zum Indischen Ozean führen soll. Investitionen von 47 Milliarden US-Dollar wurden zwischen den Staaten vereinbart, der gemeinsame Rivale Indien wird größtenteils umgangen.