Ozonloch:Vom Winde zugeweht

Die schützende Ozonschicht erholt sich laut einer US-Studie langsam wieder. Sehr langsam.

US-Amerikanische Forscher haben festgestellt, dass sich die Konzentration der schützenden Ozonschicht in größerer Höhe stabilisiert. Zwischen elf und achtzehn Kilometern sammelt sich immer mehr Ozon, teilten die US-Atmosphärenforschungsbehörde NOAA und die Raumfahrtbehörde NASA in Washington mit.

Das Satellitenbild vom Februar 1996 zeigt deutlich die ausgedünnte Ozonschicht nördlich von Großbritannien bis Grönland. Seit 1997 ist die Schicht in der Stratosphäre aber kaum dünner geworden. (Foto: Foto: ddp)

Bis Mitte des Jahrhunderts könnte sich die schützende Gasschicht sogar vollständig erholen, schätzen die Wissenschaftler.

Grund für die Verbesserung seien wahrscheinlich veränderte Winde, die einen Zuwachs der Ozonkonzentration erleichtern. Diese wiederum könnten natürlichen Ursprungs oder Folge des vom Menschen verursachten Klimawandels sein.

Die betroffene Schicht liege unterhalb jener Lagen, in denen Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs) die Ozonschicht zerstörten. Die Wissenschaftler haben in ihrer Studie Forschungsmaterial aus etwa 25 Jahren ausgewertet und bezeichnen das Resultat im Journal for Geophysical Research Atmospheres als Überraschung.

Die Ozonschicht filtert einen Großteil der ultravioletten Strahlung aus, die beim Menschen unter anderem Hautkrebs verursachen kann. Es sei heute eine weit verbreitete Auffassung unter Wissenschaftlern, dass die Ozonschicht sich in höheren Lagen einpendele, sagte Derek Cunnold, Klimatologe am Georgia Institute of Technology.

"Und wir glauben, dass es eine Tendenz gibt hin zu einer Erhöhung der Ozonkonzentration in dieser Region." Allerdings brauche es dazu genauere Untersuchungen.

Die Effekte machten etwa die Hälfte der Gesamtverbesserung des Ozonlochs aus. Allerdings stünden sie nicht im Zusammenhang mit Maßnahmen, die 2005 auf der Klimakonferenz in Montréal beschlossen wurden. Zudem sei nicht klar, welche Langzeiteffekte diese Entwicklung haben könne.

Klimaforscher gehen davon aus, dass das Ozonloch in gemäßigten Breiten noch bis Mitte des Jahrhunderts bestehen wird. Das Loch über der Antarktis wird aber voraussichtlich nicht vor 2065 verschwinden.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: