Meeresbiologie:Tintenfische trot­zen dem Trend

Giant Australian cuttlefish (Sepia apama), Spencer Gulf, South Australia.

Uns geht's gut: Tintenfische.

(Foto: David Wiltshire)

Erderwärmung und Verschmutzung machen vielen Meeresbewohnern zu schaffen. Nicht aber den Tintenfischen. Sie vermehren sich mehr denn je.

Von Kathrin Zinkant

Es sieht übel aus für die Bewohner der Weltmeere. Die Wassertemperatur steigt, die Verschmutzung nimmt zu, viele sensible Arten verkümmern in der lauen Brühe. Nicht jedoch der Tintenfisch. Der Überlebensinstinkt der Kopffüßer ist ohnehin schon legendär. Erst kürzlich soll sich ein Oktopus namens Inky eigenarmig aus einem Becken des neuseeländischen Nationalaquariums befreit haben und vier Meter weit über blanken Boden gerobbt sein, bevor er sich durch ein 50 Meter langes Rohr in den Ozean stürzte.

Kein Wunder, wenn Tintenfische auch mit ganz anderen Sorgen klarkommen. Australische Forscher haben Fangdaten aus den vergangenen 60 Jahren analysiert. In Current Biology berichten sie, dass die Bestände von 35 Tintenfischarten seit 1963 weltweit wachsen. Schlecht für Krabben und kleine Fische, von denen sich Tintenfische ernähren. Gut für größere Meeresbewohner, die gerne Kalmar oder Oktopus fressen. Für menschliche Freunde von Calamari a la griglia ist die australische Riesensepia im Bild aber wohl eine Nummer zu groß: Mehr als zehn Kilogramm bringen die Tiere auf die Waage. Insgesamt erreichen sie eine Länge von einem halben Meter - ohne die Arme, versteht sich.

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