Ökologie:Elche ziehen nach Norden

Ökologie: Im Sommer ist es leicht. Mühe haben Elche bei viel Schnee.

Im Sommer ist es leicht. Mühe haben Elche bei viel Schnee.

(Foto: Bernd Römmelt/Mauritius Images)

In Alaska wagen sich die Elche immer weiter ans Polarmeer heran. Das liegt vermutlich am Klimawandel.

Von Christian Endt

In Alaska wagen sich Elche immer weiter Richtung Norden vor. Seit Ende des 19. Jahrhunderts hat sich die nördliche Grenze des von der weltweit größten Hirschart besiedelten Gebiets um einige hundert Kilometer verschoben und reicht nun weit in die wenig bewachsene Tundra hinein. Die Ausbreitung in den Norden hänge mit der Erderwärmung zusammen, mutmaßen Biologen in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals Plos One.

Bisher gingen Forscher davon aus, dass ein Rückgang der Bejagung dazu führte, dass sich der Lebensraum der Tiere ausbreitete. Im 20. Jahrhundert zogen sowohl Ureinwohner als auch Weiße vermehrt in Richtung der Küsten, wodurch der Jagddruck im Landesinneren nachließ. In der aktuellen Studie vertreten die Wissenschaftler nun eine andere Theorie. Demnach mache sich der Klimawandel in den Polarregionen der Erde besonders stark bemerkbar. Durch die gestiegenen Temperaturen habe die Vegetation in Alaska im Laufe des 20. Jahrhunderts zugenommen. Zwischen 1901 und 2009 sei dadurch die durchschnittliche Wuchshöhe der Sträucher in manchen Gegenden von 1,25 auf fast zwei Meter gestiegen, schätzen die Forscher mittels Modellrechnungen. Für Elche ist die Pflanzenhöhe wichtig, damit die Tiere auch in Wintern mit hoher Schneelage an Futter kommen.

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